Frage:
Jemand sagt zu mir, dass er sich umbringen möchte bzw. an einen Selbstmord denkt. Wie muss ich mich dann verhalten?
Was tun bei Selbstmorddrohungen ?
Umgang mit Suizidgedanken und Suiziddrohungen ?
Antwort:
Wenn in einem Gespräch Selbstmordabsichten oder Selbstmordgedanken angesprochen werden, sollten sie möglichst nicht in Panik verfallen. Bleiben sie ruhig und ermuntern sie vielmehr die Person näher zu erläutern, warum und wie sie dies plant. Wir wissen, dass häufig das Ansprechen von Selbstmordgedanken eine Art Alarmzeichen oder Rufen nach Hilfe ist. Der Gedanke an Selbstmord ist dabei nicht selten eher der Wunsch nach Beendigung einer nicht mehr zu ertragenden Notsituation. Natürlich kann man aber nicht davon ausgehen, dass der oder die Betroffene es nicht doch ganz wortwörtlich meint - daher sind Selbstmordgedanken und -absichten immer ernst zu nehmen.
Einige Einflüsse scheinen nun eher Selbstmordgefährdete davon abzuhalten ihre Gedanken auch in die Tat umzusetzen. Hierzu gehören etwas Sorgen um nahe Angehörige oder aber die eigenen Kinder. Weitere protektive (schützende) Faktoren wäre eine nähere Beschäftigung mit dem Sinn eines Suizides oder Gedanken an die Hinterbliebenen und das Leid, dass dann auf sie zukommen würde. Auch Gedanken an die Folgen eines missglückten Selbstmordversuches (z.B. Behinderungen, schwere körperliche oder geistige Behinderungen) könnten relevant sein.
In den meisten Fällen sind Selbstmordgedanken vorrübergehend. Die Betroffenen brauchen eine Unterstützung und Rückzugsmöglichkeiten, um in dieser schwierigen Situation nicht allein gelassen zu sein. Gelingt es, die sich aufdrängenden Gedanken an Selbstmord zurückzuhalten und konkrete Pläne zur Hilfe und Veränderung zu entwickeln, ist schon viel erreicht.
Nicht immer wird ein selbstmordgefährdeter Patient selber Hilfe annehmen wollen. Angehörige oder Freunde, die sich mit der Situation überfordert sehen, sollten dies aber auch offen ansprechen und sich an eine professionelle Beratungsstelle, den Notdienst oder auch die Polizei wenden. Hier lässt sich dann die Dringlichkeit bzw. geeignet Schritte zur Hilfe abschätzen und einleiten.
Letzlich gilt also, dass es wichtig ist über Selbstmordgedanken zu sprechen. Wenn ein Patient bzw. Angehöriger aber selber nicht mehr absprachefähig ist oder aber die Gedanken an einen Selbstmord sich immer stärker aufdrängen und nicht mehr kontrollierbar sind, ist auf jeden Fall eine professionelle Hilfe erforderlich.
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