Drogen am Wochenende

Gechrieben von: Wendy Moelker, Psychotherapeutin am Gesundheitszentrum Emergis in Goes Holland

Erstversion: 20 Mrz 2004. Letzte Änderung: 25 Sep 2004.

Frage:

 Ist Jemand, der nur gelegentlich (am Wochende) Drogen oder andere Suchtstoffe nimmt, ein Abhängiger?
Ist es gefährlich, wenn man nur am Wochenende Drogen nimmt?

Antwort:

Im Prinzip ist man natürlich noch nicht abhängig, wenn man nur am Wochenende Drogen oder andere suchterzeugende Substanzen konsumiert, obwohl man sich damit in ein extrem hohes Risiko begibt früher oder später nicht mehr ohne Drogen auszukommen und die Kontrolle darüber zu verlieren.

Es gibt eine spezielle Untergruppe von Alkoholikern, die man periodische Alkoholiker nennt. Sie trinken beispielsweise 2 Wochen ununterbrochen und sind dann vielleicht 3 Monate trocken und werden doch wieder anfangen zu trinken.

Die Einnahme bestimmter Substanzen nur am Wochenende kann zu einem Missbrauch und Missbrauch wiederum zu einer Abhängigkeit führen. XTC (Exstacy) ist hierfür ein Beispiel. Wenn man XTC nur während der Disko bzw. vor dem Ausgehen einwirft ist die Substanz selbst vergleichsweise wenig suchterzeugend und es wird in aller Regel auch nur ein sehr eingeschränkter Konsum während der Woche stattfinden. Die Gewöhnung und eine Dosissteigerung tritt aber mit dem regelmäßigen Einnehmen am Wochenende auf und kann durch die ständige Einnahme ganz erhebliche Schädigungen im Gehirn verursachen.

Wenn man bei sich selber feststellen möchte, ob eine Abhängigkeitsentwicklung bereits eingesetzt hat, sollte man sich fragen, ob die Gedanken bereits ständig (also auch in der Woche) um die Droge kreisen. Jemand ohne ein Suchtproblem, der nur am Wochenende XTC einwirft, wird bis zum Wochenende kaum an die Droge denken. Auch ein auf das Wochenende beschränkter stärkerer Alkoholkonsum, Glückspiel oder andere Süchte müssen noch nicht zwangsläufig eine Abhängigkeit beweisen.
Wenn aber die Gedanken ständig um die Sucht (bzw. Beschaffung von Geld für die Sucht) kreisen, obwohl man dies eigentlich nicht möchte.

Um eine mögliche Suchtgefährdung bzw. Abhängigkeitsentwicklung zu ermitteln, können folgende Fragen hilfreich sein.

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