Wie werden die psychologischen Auswirkungen eines Missbrauchserlebnisses in der Vergangenheit behandelt?
Antwort:
Phase 1 Stabilisierung:
In dieser ersten Phase der Behandlung, geht es darum überhaupt eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung zum Klienten zu entwickeln und das Vorgehen möglichst offen zu erklären und Ziele zu definieren. Ganz wesentlich ist es dann, bestimmte Techniken zu vermitteln, die Phasen von Erholung und Sicherheit (z.B. "sicherer Ort" über Vorstellungsverfahren) entwickeln und so mehr Kraft und Sicherheit für die Therapie entwickeln. Ganz wichtig sind ausreichender Schlaf und ein geregelter Lebensrhythmus. Manchmal wird man dies mit Medikamenten unterstützen.
Phase 2: Erinnerern und Wiedererleben:
In dieser Phase erklärt der Patient in einem sicheren Rahmen und Umfeld, was genau geschehen ist und was dieses für die Person subjektiv bedeutet hat. Die traumatische Erfahrung wird besprochen und dosiert die starken Gefühle, die dazu gehören, wieder zugelassen. Das Trauma wird so nochmals "erfahren", aber dieses mal in einem vertrauten Klima mit Unterstützung des Therapeuten, der zuhört und unterstützt. Im Verlauf dieser Phase kann eine andere Sichtweise und Verständnis des Traumas (warum ich?) entwickelt werden und somit eine gewisse Distanz hergestellt werden.
Phase 3: Integration:
Das Erlebnis selbst ist jetzt abgehandelt, wenn auch nicht vergessen. Der Kontakt mit dem Alltag und anderen Menschen wird wieder hergestellt. Speziellere Themenbereiche wie Sexualtität können jetzt besprochen werden.
Nicht jeder traumatisierte Patient ist in der Lage, durch alle 3 Phasen zu gehen. Für eine Menschen wird der Schwerpunkt auf der ersten Phase, der Stabilisierung, liegen.
Wenn sexuelle Probleme vorliegen, werden besonders Themen wie sexuelle Gefühle, das Recht Spass und Lust zu haben, Tips im Umgang mit Sexualität, Grenzen setzen und wahren und Zusammenhänge zwischen Intimität und Sexualität besprochen.