Risiko für eine chronische Depression
Keine Frage : Wenn man an einer psychischen Störung erkrankt ist, führt allein diese Tatsache schon dazu, dass man sich zurück zieht, weniger soziale Kontakte und Unterstützung und letztlich auch weniger Struktur und positive Rückmeldung bekommt. Anders ausgedrückt : Einer der wesentlichen aufrecht erhaltenden Bedingungen für eine Depression ist die Depression selber.
Nun gibt es aber noch zahlreiche weitere Risikofaktoren, die sich ungünstig auf die Entwicklung und letztlich auch den Verlauf einer Depression auswirken können. Hierzu gehören :
- weitere psychiatrische Erkrankungen in der Familie
- frühes Ersterkrankungsalter
- Fehlen einer typischen Abgrenzung mit Beginn und klarem Ende einer Episode
- Zusätzliche Persönlichkeitsstörung
- Suchtprobleme als dysfunktionale Selbstmedikation der psychischen Problematik
- wenig soziale Kontakte
- Arbeitslosigkeit
- familiäre Spannungen / Konflikte
- hohes Alter
Widersprüchlich sind die Erkenntnisse, ob nun das weibliche Geschlecht grundsätzlich häufiger chronisch verlaufende depressive Störungen hat. Natürlich muss man davon ausgehen, dass mit der Häufung von früheren depressiven Episoden auch ein erhöhtes Risiko für einen erneuten depressiven Verlauf besteht.