Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Informationen zu Schlafstörungen / Insomnie

Geschrieben von: Martin Winkler
Erstfassung: 04 Sep 2003. Geändert: 10 Jun 2004.

Abstrakt:

Schlafstörungen (Insomnien) können nach heutigen Kenntnissen in verschiedene Ursachen bzw. Krankheitsbilder unterteilt werden.

Frage:

Was ist eine Insomnie?
Welche Ursachen haben Schlafstörungen?

Antwort:

Als Insomnie bezeichnet man schwerwiegende Ein- oder Durchschlafstörungen. Also das Problem übermässig lange bis zum Einschlafen zu benötigen bzw. in der Nacht mehrmals zu erwachen oder zu früh am Morgen wach zu werden. Hierbei muss man aber die normalen Schlafbedürfnisse in Beziehung zu den Zubettgehzeiten oder Erwartungen an "normalen" Schlaf setzen. So ist es keinesfalls "normal" abends um 19 Uhr zu Bett gehen zu wollen und dann bis um 8 Uhr durchschlafen zu können...

Schlafstörungen sollen bei Frauen häufiger als bei Männern auftreten, können aber bei Menschen jedes Alters oder in allen sozialen Schichten auftreten.

Nach den psychiatrischen Klassifikationssystemen (DSM IV) wird eine Insomnie als Ein- oder Durchschlafstörung oder nicht-erholsamen Schlaf (d.h. keine ausreichende Wachheit am nächsten Morgen) über eine Dauer von mindestens 1 Monat bezeichnet.

Definitionen von Internationalen Schlafmedizinorganisationen (Classification of Sleep Disorders-Revised ICSD-R) sprechen von einer psycho-physiologischen Insomnie als schwere Beeinträchtigung des Schlafes mit herabgesetzter Funktionsfähigkeit am Tag (bzw. in Wachphasen). Jegliche Schlafstörung, die länger als 6 Monate andauert, wird als chronisches Problem eingestuft.

Man sollte eine Insomnie aber von anderen schlafbezogenen Störungen abgrenzen. Hierzu gehören u.a. :

Andere schlafbezogene Störungen wie z.B. das Schlaf-Apnoe-Syndrom mit zusätzlichen Beeinträchtigungen der Atmung (bzw Atemaussetzern) oder Probleme mit übermässigem Schlafbedürfnis (Hypersomnie) oder unwillkürlichem Einschlafen (Narkolepsie) werden gesondert dargestellt.

Um das Ausmass der Beeinträchtigungen zu beurteilen, muss man insbesodere die Auswirkungen am folgenden Tag berücksichtigen. Üblicherweise wird eine Insomnie neben Müdigkeit erhebliche Konzentrationsprobleme bzw. Probleme bei einer Aufgabe zu bleiben bedingen. Schlafstörungen können auch einen psychosomatischen Einfluss z.B. auf den Blutdruck oder Sexualfunktionen haben.

Man weiss, dass Insomnie durch sehr vielfältige Faktoren mitbestimmt werden. Hierzu gehören die Lebensbedingungen, anstehende Probleme oder Belastungssituationen (Stress), Medikamenteneinnahme oder eben andere Erkrankungen. Alkohol und bestimmte Medikamente (insbesonder Schlafmittel) können zu erheblichen chronischen Schlafstörungen führen.

Kurzzeitige Probleme beim Schlafen (für ein oder zwei Tage) werden nicht als krankheitsrelevante Störung angesehen. Hier spielen meistens doch eher akute Probleme oder anstehende Belastungen (z.B. eine Prüfung) eine Rolle.

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