Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Ladendiebstahl und Depression

Geschrieben von: Fabio Piccini, doctor and Jungian psychotherapist, in charge of the "Centre for Eating Disorders Therapy" at "Malatesta Novello" nursing home in Cesena. Works privately in Rimini and Chiavari. E-mail: mailto:fabio.piccini@iol.it

mailto:fabio.piccini@iol.it

Erstfassung: 10 Mai 2003. Geändert: 14 Mai 2003.

Abstrakt:

Can shoplifting be associated with some mental disease?

Frage:

Kann Ladendiebstahl mit einer psychischen Erkrankung verbunden sein?

Antwort:

Manchmal werden Psychiater und Psychologen gebeten, ein Gutachten zur Schuldfähigkeit über einen Menschen abzugeben, der wiederholt bei einem Ladendiebstahl erwischt wurde. Es gibt recht unterschiedliche Meinungen zur Pathologie von Ladendiebstahl.

In einigen klinischen Studien wurde ein sehr spezieller Typ von Ladendieben überbetont: Eine Frau in mittlerem Altern, ohne frühere Auffälligkeiten oder kriminelle Vorgeschichte, die beim Klauen in einem Geschäft erwischt wird aber dafür eigentlich gar keine Verwendung hätte oder es leicht selber bezahlen könnte.

Bei der psychiatrischen Untersuchung erzählt sie von häuslichen Problemen, insbesondere in Phasen wenn ihre Aufmerksamkeit nachliesse. Sie kann leicht depressiv werden, obwohl es ausgesprochen schwierig sein kann dies festzustellen, wenn eine Inhaftierung vorausging oder aber droht.

Störungen der Aufmerksamkeit oder depressive Symptome der Konzentrationsstörung können ohne Zweifel auftreten, sollten aber auch nicht als Ursache des Diebstahls überschätzt werden. Für unsere Wirtschaft stellen Ladendiebstähle ein massives Problem dar. Und die überwiegende Mehrheit der Täter weisst keinerlei psychische Auffälligkeiten auf. So wird der Anteil der Ladendiebe mit psychiatrischen Störungen auf etwa 5 Prozent geschätzt.