Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Depressionen und Herzerkrankungen (KHK)

Geschrieben von: Martin Winkler
Erstfassung: 05 Feb 2004. Geändert: 04 Aug 2005.

Abstrakt:

Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Herzerkrankungen und Depressionen?

Frage:

Gibt es Zusammenhänge zwischen Depressionen und einer koronaren Herzerkrankung (KHK)?

Antwort:

Bereits seit mehreren Jahren beschäftigen sich auch Internisten (spezieller die Kardiologen als Herzspezialisten) mit den Auswirkungen von psychischen Erkrankungen auf die Prognose bei Herzerkrankungen. Dabei zeichnet sich durchaus ab, dass es deutliche Wechselwirkungen zwischen einer koronaren Herzerkrankung und depressiven Erkrankungen geben kann. Unklar ist, ob es sich dabei um unabhängig voneinander auftretende Erkrankungen handelt oder etwa die Depression als Folge der Einschränkungen oder Ängste im Rahmen einer Herzerkrankung zu werten wären.

Es zeigt sich aber, dass die Berücksichtigung einer möglichen depressiven Störung bei der Akutbehandlung und Rehabiliation von Herzkranken eine grosse Rolle spielt.

So kann die medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva sowohl die Lebensqualität wie auch das allgemeine Wohlbefinden steigern. Hier sollten heute Medikamtente gewählt werden, die keine kardialen Nebenwirkungen haben (d.h. möglichst keine tricyclischen Antidepressiva). Als sinnvoll erweisen sich dabei bei dieser spezielleren Patientengruppe häufig sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI).

Vorsichtig sollte man dagegen mit Johanniskrautpräparaten sein, die eine ähnliche pharmakologische Wirkung wie SSRI haben können. Hier zeigten sich in klinischen Studien unerwünschte Wechselwirkungen mit üblicherweise in der Behandlung der Herzerkrankung eingesetzten Medikamenten. Da Johanniskrautpräparate u.a. auch frei in Drogerien oder Apotheken erhältlich sind (und bisweilen recht unspezifisch als Beruhigungs- oder Schlafmittel eingenommen werden), sollte man unbedingt mit den behandelnden Ärzten über die Einnahme der Medikamente sprechen.

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