Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Verhaltenstherapie bei Depressionen

Geschrieben von: Petros Skapinakis, MD, MPH, PhD, lecturer of Psychiatry in the University of Ioannina Medical School, Greece. Eva Gerasi, postgraduate student in the Department of Psychiatry, University Hospital of Ioannina, Greece.
Erstfassung: 2003-08-19. Geändert: 2012-09-24.

Abstrakt:

Die Verhaltenstherapie bei Depressionen untersucht durch Selbstbeobachtung Gedanken (Kognitionen), Gefühle (Emotionen), Verhalten und körperliche Reaktionen bei der Depression, die durch Übungen und Anleitung zu Aktivitäten verändert werden.

Frage:

Was ist kognitive Verhaltenstherapie bei Depressionen?
Welche Rolle spielen Gedanken (Kognitionen) bei psychischen Störungen?

Antwort:

Verhaltenstherapie bei Depressionen

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT oder auch VT abgekürzt) ist eine psychologisches Behandlungsverfahren mit hoher Wirksamkeit u.a. bei Depressionen oder Angsterkrankungen. Es wird aber auch bei zahlreichen weiteren psychischen und auch körperlichen Erkrankungen wie Essstörungen, Reizdarm, Schmerzstörungen oder Tinnitus eingesetzt.

Eine entsprechende Psychotherapie kann von einem speziell ausgebildeten Arzt (ärztlicher Psychotherapeut) oder Psychologen (psychologischer Psychotherapeut) erfolgen. Wer bietet Verhaltenstherapie bei Depressionen an?
Die Behandlung erfolgt entweder in der Einzeltherapie oder auch in Gruppenbehandlungen ( 4 - 12 Patienten). Eine solche Therapie dauert in aller Regel 20 bis 40 Therapiestunden. Da es um eine kurzfristige Rückmeldung von Beobachtungen und Erfolgen der Therapie geht, dürfen die Abstände zwichen den Therapiestunden nicht zu gross sein. Stationäre Therapien erfolgen daher 4-5 mal wöchentlich, ambulant wird in der Regel eine wöchentliche Therapie stattfinden, ggf. zu Beginn häufiger.

Hauptziel der kognitiven Verhaltenstherapie ist die Erkennung und Beeinflussung von negativen Gedanken (=Kognitionen). Durch die Veränderung von ungünstigen (weil negativ oder unbewusst) ablaufenden Gedanken, Gedankenketten oder Überzeugungen lässt sich die Stimmung bzw. das eigene Verhalten verändern.

Die Verhaltenstherapie ist durch eine klare Struktur und fortlaufender Überprüfbarkeit ihrer Resultate für den Patienten durch eine hohe Offenheit für den Patienten gekennzeichnet. Das bedeutet, dass der Patient eine sehr aktive Rolle in der Therapie einnehmen kann bzw. muss und mit dem Therapeuten die Ziele der Therapie gemeinsam festlegt.

Eine Verhaltenstherapie bei Depressionen wird folgende Therapiebestandteile haben :

Für die Behandlung von leichten und mittelschweren Depressionen wird durch die Verhaltenstherapie und Beratung eine gleich gute Wirksamkeit wie bei einer medikamentösen Therapie erzielt, wobei der Wirkungseintritt häufig schneller und langanhaltender als bei einer (alleinigen) Behandlung mit Antidepressiva sein kann. Es ist noch unklar, ob die kognitive Verhaltenstherapie auch bei schweren Verlaufsformen der Depression gleich wirksam ist. Wir wissen aber z.B. das bei atypischen Depressionen die VT genauso wirksam ist wie irreversible MAO-Hemmer.

Ein wesentliches Anwendungsgebiet ist die Prävention von erneuten depressiven Episoden (Schutz vor Rückfällen = Rückfallprophylaxe). Die psychotherapeutische Unterstützung und die Anleitung zum eigenständigen Umgang mit der Erkrankung hilft aber auch Patienten, die noch keine vollständige Rückbildung der Depression erzielen konnten bzw. bei denen eine chronische Verlaufsform von Depressionen bekannt ist.

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