Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Panikstörung oder körperliche Erkrankung

Geschrieben von: Petros Skapinakis, Universität Ionannina Griechenland
Erstfassung: 20 Nov 2003. Geändert: 11 Apr 2004.

Abstrakt:

Können körperliche Erkrankungen eine Panikstörung erklären?

Frage:

Ich soll an einer Panikstörung leiden. Ist es vielleicht doch eine nicht erkannte andere körperliche Erkrankung?

Antwort:

Immer wieder - besonders zu Beginn einer Angststörung wie der Panikstörung - glauben Patienten mit einer Panikstörung, dass etwas anderes bzw. eine andere Krankheitsursache für ihr Leiden verantwortlich sein müsste.
Dies ist im wesentlichen dadurch bedingt, dass eben eine Reihe von körperlichen Symptome durch Stress bzw. emotionale Belastungen der Angststörung verstärkt werden.

Bei jedem Patienten mit einer Angststörung wird jedoch auf jeden Fall eine gründliche organische Diagnostik zum Ausschluss von anderen Erkrankungen durchgeführt. Hierzu zählen einige wenige leicht durchführbare Untersuchungen (wie etwa eine Laboruntersuchung zum Ausschluss einer Schilddrüsenüberfunktion) Die medizinische Diagnostik sollte jedoch zu einem Zeitpunkt erfolgen, in der der Patient selber gerade nicht durch die Angstsymptome bzw. ein erhöhtes psychophysiologisches Anspannungsniveau beeinträchtigt wird.

Allerdings muss man auch sagen, dass es doch bei sehr vielen Patienten mit länger bestehenden Angstproblemen oder bereits bestehendem agoraphoben Vermeidungsverhalten sehr unwahrscheinlich ist, dass man bei der Diagnostik eine körperliche Erkrankung findet, so dass man bereits durch die ausführliche Anamnese und eine orientiernde körperliche Untersuchung die meisten möglichen Ursachen ausschliessen kann.

Es macht also in diesen Fällen keinen Sinn, immer wieder neue Untersuchungen zu veranlassen oder Ärzte (ggf. im Notfalldienst) aufzusuchen. Statt dessen sollte man routinemässige (z.B. halbjährige) Kontrolluntersuchungen bei seinem Hausarzt vereinbaren.