Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Methylphenidat Nebenwirkungen von Psychostimulanzien

Erstfassung: 2014-01-18. Geändert: 2014-01-18.

Abstrakt:

Methylpheniat Nebenwirkungen Psychostimulanzien Informationen zu akuten Problemen und Langzeitfolgen der ADHS Medikation

Frage:

Antwort:

Psychologie-Portal > ADHS Therapie > ADHS MedikationMethylphenidat

 

Methylphenidat : Ein umstrittenes Medikament ?

Der Wirkstoff ist seit über 60 Jahren weltweit im Einsatz und ist in der internationalen Forschung wie auch in den bundesweiten Kontrollen und Richtlinien zur Pharmakotherapie intensiv beobachteten Substanzen.

Grundsätzlich kann man feststellen, dass es sich um einen sehr sicheren bzw. nebenwirkungsarmen Wirkstoff handelt. Dies steht im Gegensatz zu den häufig in der Presse bzw. Fernsehen gezielt gestreuten Panik-Berichten über angebliche Schäden bzw. Abhängigkeitsrisiken.

Die Beipackzettel der Psychostimulanzien weisen eine abschreckende Liste von möglichen Komplikationen der Einnahme auf. Das steht aber ganz klar im Gegensatz zur tagtäglichen Erfahrung von Eltern bzw. Patienten mit ADHS und ihrer Ärzte. Aus Reihen der Anti-Psychiatriebewegung bzw. Scientogy wurde mehrfach versucht in Prozessen die Gefährdung der Kinder darzustellen. Mich persönlich überzeugt u.a auch, dass es bisher im sehr klagefreudigen Land USA keine Prozesse gibt, bei denen nun in irgendeiner Form Arzneimittelkomplikationen durch Stimulanzien belegt wurden. Übereinstimmend wird MPH (die Abkürzung von Methylphenidat) daher in alen Übersichtsarbeiten bzw. Studien als sehr sicher eingestuft. Siehe auch hier in der Datenbank Medline mit den Suchbegriffen Methylphenidat sideeffects

Natürlich ist es so, dass man Methylphenidat wie jedes andere Präparat nur dann einsetzen wird, wenn andere Therapieoptionen nicht oder unzureichend greifen. Ganz klar, keine Mutter oder Vater und auch kein Kinderarzt oder Kinderpsychiater wird nun unbedingt einem Kind überhaupt ein Medikament zumuten wollen. Das begründet sich aber weniger in den zu befürchte Nebenwirkungen und schon gar nicht in der Gefahr von Langzeitschäden. Eher ist es so, dass die regelmässige Medikamenteneinnahme eben immer ein Problem für sich darstellt. Es ist aber nach meiner persönlichen langjärhigen Erfahrung in der Selbsthilfearbeit (und als Arzt in diesem Bereich) so, dass die Betroffenen Kinder bzw. auch ihre Familien in aller Regel sehr positiv über das Nutzen - Risiko (Nebenwirkungen) Profil bei der Einnahme von Methylphenidat berichten.

Das bedeutet, dass man auch einmal die Nebenwirkungen bzw. Folgen einer Nicht-Einnahme von Methylphenidat bzw. einer Medikation bei deutlich ausgeprägtem ADHS beachten muss.

Nebenwirkungen bei Beginn der Behandlung

Methylphenidat ist eine zentralnervös (= im Gehirn). Die Methylphenidat Nebenwirkungen sind im wesentlichen durch die Aktivierung des vegatativen Nervensystems zu erklären. Sie sind in aller Regel vorrübergehend bzw. treten gar nicht auf, wenn man die Stimulanziendosis schrittweise erhöht (sog. Titrationsmethode). Zu den häufiger zu beobachtenden Methylphenidat Nebenwirkungen gehören dann

Diese Nebenwirkungen sind in aller Regel allenfalls wenige Tage bis maximal 2 Wochen zu beobachten. Eine Ausnahme stellt dabei vielleicht die Appetitminderung dar, die bei Kindern mit niedrigem Gewicht sehr wohl ein relevantes Problem darstellen kann Sollten sich durch eine Anpassung der Einnahmezeiten bzw. der Mahlzeiten hier keine Besserung einstellen, wäre ggf. ein Medikamentenwechsel zu diskutieren.

Nebenwirkungen bei längerer Einnahme

Auch hier gilt, dass "eigentlich" keine Nebenwirkungen bzw. Langzeitfolgen zu erwarten sind. Grundsätzlich ist heute klar, dass die ärztlich überwachte Einnahme von MPH

Kontrolluntersuchungen unter MPH

Dennoch gibt es sehr umfangreichen Kontrollen bei Kindern und Jugendlichen , die ein Arzt unter der Behandlung mit einem Psychostimulans machen muss. Dazu gehören die Messung von Körpergewicht, Körpergrösse, Puls und Blutdruck. Diese Werte sollen auch graphisch festgehalten werden. Auffälligkeiten sind aber da ebenso wenig zu erwarten wie bei Laboruntersuchungen, die nicht zwingend erforderlich sind.