Aufmerksamkeitsgestörte Kinder
Geschrieben von: Martin Winkler
Erstfassung: 18 Mrz 2003.
Geändert:
17 Sep 2008.
Abstrakt:
Sind alle Formen von Unaufmerksamkeit eine Störung? Welche anderen Erkrankungen können ADHS-Symptome vortäuschen?
Frage:
Sind alle Formen von Unaufmerksamkeit eine Störung? Welche anderen Erkrankungen können ADHS-Symptome vortäuschen?
Antwort:
Konzentrationsstörungen, Aufmerksamkeitsprobleme oder auch eine verstärkte Ablenkbarkeit werden sehr häufig bei Schülern berichtet. So werden in Erhebungen bei Schulkindern enorm hohe Zahlen von 10 bis sogar 40% konzentrationsgestörter Kinder berichtet. Sie gehören also zu den häufigsten Problemen im Verhalten und Schulleben der Kinder.
Wenn man Lehrer fragt, wieviele Schüler sie als unkonzentriert einschätzen, werden Häufigkeitsangaben zwischen 15 und 18,8 % berichtet. Es ist völlig normal, dass Kinder abhängig von ihrem individuellen Entwicklungsstand unterschiedliche Konzentrationsleistungen haben und auch mal Schwankungen in ihrer Motivation und Aufmerksamkeitsspanne auftreten.
Hier müssen aber ganz sicher eine Reihe von anderen möglichen Ursachen ausgeschlossen werden. Hierzu gehört u.a.:
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Schlafmangel bzw. unzureichende Schlafhygiene
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fehlende Motivation bzw. Anregung im Unterricht
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Über- oder Unterforderung (z.B. Hochbegabung)
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psychiatrische Erkrankungen, z.B. Depressionen im Kindesalter
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Kurzzeitige Belastungs- oder Konfliktsituationen
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zusätzliche Wahrnehmungs- oder Teilleistungsstörungen
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körperliche Erkrankungen (z.B. Schilddrüsenerkrankungen)
Nicht jedes aufmerksamkeitsgestörte Kind hat also eine klinisch relevante Problematik, die den diagnostischen Kriterien einer Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung entspricht.
Vielfach werden kurzzeitig individuelle Entwicklungsprobleme, subjektive Belastungen oder andere Faktoren zu Beeinträchtigungen führen. Nur wenn die Auffälligkeiten längerfristig und in einem deutlich stärkeren Ausmass als bei Kindern und Jugendlichen gleicher Entwicklungsstufe auftreten, wäre an eine ADHS-Symptomatik zu denken.
Wichtig ist dabei, die individuelle Symptomatik im Gesamtzusammenhang der persönlichen Entwicklung, eigene Stärken und besonders Ressourcen einzubinden und damit überhaupt erst verständlich zu machen.
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