Kinderwunsch versus Karriere
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich unsere Gesellschaft in Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nachhaltig verändert. Einerseits schwindet die soziale Unterstützung durch den Halt und die gegenseitige Hilfe einer Großfamilie bzw. Nachbarschaftshilfe im Dorf oder der engen Nachbarschaft, gleichzeitig werden aber immer höhere Anforderungen an die Flexibilität und Mobilität gestellt. Andererseits ist es erfreulicherweise so, dass immer mehr Frauen Abitur machen bzw. eine höhere Qualifizierung in der Ausbildung anstreben.
Die Zeiten, wo allein der Mann sich auf die berufliche Karriere konzentrierte und die Frau auf die Rolle von Hausfrau und vielleicht Mutter eingeschränkt waren, sind hoffentlich vorbei.
Dies stellt aber an die sogenannten Reproduktionsmedizin immer neue Anforderungen. Das Alter bei dem Frauen erstmals Mutter werden, steigt kontinuierlich.
Für Männer gibt es quasi kaum eine Einschränkung des fruchtbaren Alters. Im Falle von medizinisch bedrohliche Einflüsse auf die Spermien (z.B. bei Hodentumore oder bei Bestrahlung) ist schnell und problemlos die Konservierung durch Einfrieren der Spermien gänge Praxis.
Dagegen „tickt“ aber die biologische Uhr, da die Chance für eine erfolgreiche Befruchtung mit dem Alter der Frauen abnimmt. Schon ab dem 30. Lebensjahr beginnt die Fruchtbarkeit der Frau abzunehmen. Viele Frauen stehen hier aber nach Abschluss des Studiums aber erst an den ersten Schritten auf der Karriereleiter. Hier ist dann die Vereinbarkeit von Kind und Beruf noch überhaupt nicht gegeben und steht dem eigener Lebensplanung diametral gegenüber.
Neue Verfahren der Eizellenkonservierung
In den vergangenen Jahren haben hier zunehmend Frauen eine faktische Gleichberechtigung in der Familienplanung erreicht, in dem sie Eizellen entsprechend für eine spätere Befruchtung und Wiedereinsetzen in ihre Gebärmutter einfrieren liessen. Dies wird heute unter dem Schlagwort „Social freezing“ kontrovers thematisiert.
Hier hat der medizinische Fortschritt es ermöglicht, dass dieses aufwendige Verfahren nicht nur auf Ausnahmen von Frauen mit Krebserkrankungen oder unter einer anderen Therapie mit zellschädigenden Substanzen begrenzt bleibt. Das Problem stellt dabei der Vorgang der Konservierung im Eis dar. Beim Gefriervorgang bildeten sich scharfkantige Eiskristalle, die dann die Zellwände der Eizelle quasi aufritzen konnten und damit irreversibel schädigten.
Eine Art „Schockgefrierung“, die die Reproduktionsmedizineer auch als „Verglasung“ bezeichnen, verhindert heute diese gefürchtete Problematik und ermöglicht damit, dass auch Frauen aus selbstgewählter Motivation der selbstbestimmten Familienplanung eine Konservierung der Eizellen und späteres Einsetzen in ihre Gebärmutter anwenden können.
Natürlich wirft dies neben der Frage der medizinischen Sicherheit des Verfahrens bzw möglicher Komplikationen einer Schwangerschaft in „höherem Alter“ für Mutter und Kind auch ethische Fragen auf. Steht hier doch nicht die medizinische Indikation, sondern eher der eigene Lebensentwurf im Mittelpunkt des ärztlichen Handelns.
Dabei sollte man aber eben berückschtigen, dass es sich ja um unbefruchtete Eizellen und nicht um potentiell lebensfähige Embryonen handelt.
Ablauf und Risiken der Eizellentnahme
Wie bei anderen Verfahren der Reproduktionsmedizin wird vor der Eizellgewinnung eine hormonelle Stimulation über Spitzen durchgeführt. Abgesehen von einem gelegentlichen Müdigkeits- und Erschöpfungsgefühl sind hier wenig Nebenwirkungen oder Komplikationen zu erwarten.
Weitere Informationen unter seracell-freezing.de