Könnte meine Depression auch durch eine Posttraumatische Belastungsstörung PTBS (Trauma) verursacht sein ?
Antwort:
Depressionen und / oder PTBS (Trauma)
Herkömmlich unterteilen Psychiater und Psychotherapeuten Depressive Störungen in klassische "Schubladen" einer depressiven Episode, einer wiederkehrenden (rezidivierenden) depressiven Störung oder Bipolaren Störung (manisch-depressive Störung) oder eine eher chronisch verlaufende sog. Dysthymie.
Vergleichsweise häufig trifft man aber auf Klienten, die in diese vorgefertigten Schubladen so gar nicht zu passen scheinen. Sie schildern weniger klasssische Symptome eines Gefühl der Gefühllosigkeit bzw. inneren Leere , wie man es bei einer Depression erwarten würde. Auch typische sog somatische Symptome wie Antriebsminderung, Appetitminderung und Schmerzen fehlen häufig. Vielmehr scheint es so, dass durch äußere Anlässe (sog. Trigger) quasi negative Gefühle aufgewirbelt werden !
Depressionen und Trauma - Ein ungewöhnliches Modell
Stellen Sie sich ein Schwimmbecken vor. Dort sammeln sich über den Tag bzw. das Leben bei emotionaler Belastung Schwebeteilchen, die dann zu Boden sinken.
In der Nacht würde nun eine Art Putzroboter (der Traumschlaf = REM-Schlaf) ausreichend tief und ausreichend lange in die Bewusstlosigkeit des Schlafes absinken müssen, um dort sauber zu machen.
Das mag für normale emotionale Erlebnisse gelten. Wenn aber diese Erlebnisse unter Gefahr, oder anderen Alarmbediungen entstehen, werden sie mit einer Zusatzmarkierung für Gefahr quasi "nicht löschbar". So wie emotionaler Sondermüll. Sie sind also nicht von dem Schlafroboter so ohne weiteres Zutun zu löschen.
Die Folge ist, dass sich immer mehr Gefahrstoffe im Becken ansammeln. Sie sind durch ähnliche äußere Erlebnisse "triggerbar", d.h. ähnliche Erlebnisse können zu einem Notauftauchen führen bzw. eine Angst- und Panikreaktion auslösen (bzw. zu einem Wiedererleben der traumatischen Situation.