Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Panikstörung und Hyperventilation?
Sind eine Panikstörung und ein Hyperventilationssyndrom das Gleiche?
Antwort:
Hyperventilation und Angst
Ein Hyperventilationssyndrom scheint zunächst grosse Gemeinsamkeiten mit den Symptomen einer Panikstörung aufzuweisen. Eine Hyperventilation tritt auf, wenn ein Mensch mehr Sauerstoff einatment (durch schnelle und zu flache Atmung) und zuwenig Kohlendioxid ausatmet. Die häufig anzutreffenden Beschwerden dabei sind dann Benommenheit und Schwindel, Schwächegefühle, Konzentrationsprobleme, drohender Verlust des Bewusstseins oder Kribbelgefühle um den Mund herum und in den Händen bis hin zu einer sog. Pfötchenstellung (Tetanie), bei der die Hände verkrampfen. Daher treten bei längerer Hyperventilation häufiger Muskelkrämpfe oder sogar kurzfristige Bewegungsunfähigkeit ein.
Da bei der zu schnellen und flachen Atmung die sogenannte Atemhilfsmuskulatur eingesetzt wird (und überanstrengt wird), können auch häufig Missempfindungen oder Schmerzen in der Herzgegend (und am Rücken zwischen den Schulterblättern) auftreten, die vom Patienten dann als Zeichen eines Herzinfarktes oder einer Herzerkrankung fehlgedeutet werden. Eine Hyperventilation hat aber mit einem Herzproblem nichts zu tun und führt auch nicht dazu.
Eine Hyperventilation kann sehr wohl bei Panikstörungen im Verlauf mit auftreten. Die Veränderungen der Hyperventilation verursachen dabei sehr ähnliche physiologische Veränderungen des Körpers. Daher ist ganz klar zunächst auch zu erklären, dass sich Paralellen zwischen Hyperventilation und Angstanfällen ergeben. Andererseits treten bei bewusst ausgelösten Hyperventilationen (als Übung gegen Panikattacken) längst nicht alle körperlichen und psychischen Erscheinungen einer Panikattacke auf, so dass es doch Unterschiede geben wird.
Aus der Schilderung von Patienten nehmen wir daher an, dass es grosse Überschneidungen zwischen Hyperventilation und Panikstörungen gibt, aber es sich wohl eben nicht um die gleiche Problematik handelt.