Welche Basisdiagnostik ist bei Verdacht auf eine Angststörung wie der Panikstörung erforderlich und sinnvoll ?
Antwort:
Somatische Basisdiagnostik bei einer Angststörung
Bevor ein Psychiater oder Nervenarzt oder auch ein psychologischer Psychotherapeut von einer Angststörung spricht, werden zunächst mögliche körperliche Ursachen oder Begleitstörunge durch einen Arzt ausgeschlossen.
Hierbei gehört es zur ärztlichen Kunst bzw. zum Fingerspitzengefühl eine sorgfältige Abwägung zwischen Notwendigkeit und einer Überdiagnostik zu vermeiden.
Typisch für Angststörungen ist ja gerade, dass die Patienten mit einer Angststörung gerade stark verunsichert sind, was ihre körperlichen Symptome der Angst angeht. Sie haben möglicherweise bereits wiederholt Ärzte bzw. auch den Notdienst aufgesucht.
Eine Überdiagnostik birgt immer die Gefahr, dass die Patienten dann noch mehr durch die Untersuchungen bzw. möglicherweise für sie unverständliche Untersuchungsergebnisse verunsichert werden.
Zur Diagnostik der Angststörungen (Panikstörung mit und ohne Agoraphobie, Generalisierte Angststörung etc) gehört aber
- Allgemeine körperliche und neurologische Untersuchung
- Orientierende Laboruntersuchung mit einem normalem Blutbild, Elektrolyte (= Blutsalze), Blutzucker, Kreatinin, Kalzium (Ausschluss Hyperparathyreoidismus), Gamma-GT und GOT, Schilddrüsendiagnostik zumindest mit TSH-Basal
- EKG
- einmalig eine Bildgebung vom Kopf (MRT, Computertomographie des Kopfes)
- ggf. EEG
Weitere Untersuchungen werden nur dann veranlasst, wenn bei der Anamnese bzw. der orientiertenden Basisdiagnostik sich weiterführende Hinweise ergeben haben.
Einen beweisenden Test bzw. eine spezielle Untersuchung, die nun Angst beweisst oder ausschliesst, gibt es natürlich nicht.