Kommen ADHS und Epilepsie gehäuft zusammen vor?
Sollte man Kinder mit Epilepsie auf ADHS untersuchen?
Antwort:
In der Studie zeigte sich, dass ADHS-Kinder im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern (aus dem Geburtsregister) ein 2,5 fach erhöhtes Risiko für eine Epilepsie aufweisen ! Diese Beziehung galt allerdings (statistisch gesehen) nicht für die Kinder mit dem hyperaktiv-impulsiven Typus, sondern eher für die Betroffenen vom unaufmerksamen Typus der ADHS (inattentive type) bzw. dem häufigeren kombinerten Typus.
Unterschiede in der Art, Häufigkeit oder Schwere des Anfallsleidens konnten dagegen in der Studie nicht festgestellt werden. Auch ergab sich kein Hinweis darauf, dass die Behandlung eine Auswirkung auf das Auftreten von Anfällen hatte.
Die Autoren kommen zu der Schlussfolgerung, dass man gerade bei der Diagnostik und Therapie von Epilepsien im Kindesalter unbedingt an das Vorliegen einer ADHS denken sollte. Beide Erkrankungen kommen gehäuft zusammen vor, was möglicherweise auf eine gemeinsame neurobiologische / genetische Veranlagung bei bestimmten Patienten hindeutet. Dies könnte man als einen weiteren Hinweis darauf werten, dass ADHS häufig mit einem ganzen Spektrum von komorbiden (gleichzeitig auftretenden) Begleiterkrankungen verknüpft ist.