Angst - Warum geht sie nicht vorbei?
Geschrieben von: Dr Martin Winkler
Erstfassung: 17 Feb 2004.
Geändert:
20 Nov 2008.
Abstrakt:
Was trägt dazu bei, dass Angststörungen chronisch bleiben. Warum geht Angst nicht weg ?
Frage:
Was trägt dazu bei, dass Angst nicht allein verschwindet?
Antwort:
Warum geht die Angst nicht weg ?
Für die Aufrechterhaltung und Chronifizierung von Angststörungen spielen eine Reihe von Faktoren eine Rolle
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Vermeidung : Da die Angstpatienten die angstbesetzten Situationen meiden, können sie auch keine neue (positivere Erfahrungen) sammeln. Sie können also garnicht überprüfen bzw. erfahren, dass die Situation (z.B. ein vollbesetzter Bus) garnicht gefährlich (sondern vielleicht nur unangenehm) ist. Die befürchteten Katastrophen ("Ich könnte umfallen und die Kontrolle über mich verlieren") werden also gar nicht erlebt. Die Angst kann nicht relativiert werden, bzw. neuere Erfahrungen der Bewältigung dagegen gesetzt werden.
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Gedanken : Es sind also primär die Gedanken bzw. die Erwartungsangst, dass etwas Bedrohliches passieren könnte. Unbewusst werden dabei auch Gedankenmuster präsent sein, die allein von überdramatischen bzw. bedrohlichen Ausgang einer Situation ausgehen. Es treten also typische Verzerrungen bzw. Fehlbewertungen auf.
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Mangelndes Selbstvertrauen: Die Angstpatienten weisen häufig ein geringes Selbstwertgefühl bzw. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten auf. Sei befürchten also, selber keinerlei Mittel und Wege zu haben, die Situation zu bewältigen.
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Familiäre Faktoren : Unbewusst tragen Angehörige oder Freunde durch ihre Reaktionen zum Aufrechterhalten der Angststörung bei. Dies kann einerseits durch gut gemeinte Hilfe bzw. Tolerieren der Vermeidung geschehen. Damit ist gemeint, dass z.B. Einkäufe erledigt werden, wenn ein Patient sich nicht allein aus dem Haus traut. Andererseits ist aber häufig auch ein mangelndes Verständnis für die Angstsymptomatik ein Problem, etwa wenn es heisst "sie müsse sich doch nur zusammenreissen". Der Mittelweg ist häufig die beste Lösung, was aber weitere Kenntnisse zu Angsterkrankungen erfordern würde. Da die Betroffenen aber selten offen über ihre Angstsymptom reden, fühlen sich auch die Familiemitglieder hilflos. Dies kann dann die weitere Entwicklung noch verstärken.
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