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Abstrakt:
Bei Adipositas / Übergewicht ist tägliches Wiegen, gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung der richtige Weg zu dauerhaftem Erfolg. Kurzzeitige Diäten scheitern an mangelndem Durchhaltevermögen, so dass Selbstkontrolle wichtig ist
Frage:
Soll man bei Adipositas sich täglich wiegen?
Was kann man bei Übergewicht für die Ernährung machen?
Wie kann ich Gewicht abnehmen und mein Essverhalten und Bewegung dauerhaft verändern?
Antwort:
Diäten und Gewichtskontrolle : Tägliches Wiegen Schlüssel zum Erfolg bei Übergewicht / Adipositas? Viele Übergewichtige wissen, dass zwar ein Gewichtsabnahme durch verbessertes Essverhalten und mehr Bewegung noch relativ „leicht“ zu erreichen ist, selten aber dauerhaft ein Wunschgewicht gehalten werden kann. Auch unter Adipositas-Experten gilt so nach einer stationären Behandlung es als „gutes Ergebnis“ und Erfolg, wenn die Betroffenen im folgenden Jahr nicht mehr als 5 Prozent ihres Entlassungsgewichtes wieder zunehmen.
Eine neue Studie untersuchte nun, was erfolgreiche Diätversuche und gesunde Ernährung bei Adipositas ausmacht. Die im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie wurde bei 314 erfolgreiche Klienten durchgeführt, die im Rahmen eines Behandlungskonzeptes mit Informationsvermittlung, gesünderem Essverhalten und Steigerung der Bewegung betreut wurden und dabei mindestens 10 Prozent ihres Ausgangsgewichtes abgenommen hatten. Im Durchschnitt waren es 20 Prozent oder 21 Kilo innerhalb von 2 Jahren. Die Patienten wurden in eine Therapiegruppe und eine Kontrollgruppe unterteilt. Die Probanden in der Kontrollgruppe erhielten 4 mal jährlich Informationen in einem Newsletter über die Bedeutung von gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung.
In der Interventionsgruppe wurden entweder in einer Gruppentherapie oder einem speziellen Internet-Onlineprogramm Informationen vermittelt. Hierzu gehörten der Ratschlag eines täglichen Frühstücks, einer Stunde Sport / Bewegung pro Tag und tägliches Wiegen.
Die Frauen sollten dazu wöchentlich ihr Gewicht rückmelden, wobei als Ziel ein Gewichtsbereich von 2,5 (5 Pfund) plus oder minus angegeben wurde. Hierzu wurde ein Selbstbeobachtungsprotokoll mit einer roten, gelben oder grünen „Zone“ eingeführt. Schafften es die Frauen im „grünen Bereich“ zu bleiben (weniger als 1,5 kg über dem Ausgangsgewicht) erhielten sie aufmunternde Telefonkontakte und grüne Belohnungen in Form eines Pfefferminzkaugummis zugesandt.
In einer mittleren Zone (dem „gelben Bereich) wurden Gewichtsveränderungen zwischen 1,5 und 2 kg eingeordnet. Hier wurden Ratschläge zum verbesserten Essverhalten und gesteigerten Bewegung rückgemeldet.
Wenn eine Gewichtszunahme von über 2 kg bestand, war „Alarm“ in Form der „roten Zone“ angesagt. Hier wurden die Patientinnen vor allem dazu angeleitet, wieder aktiv zu versuchen Gewicht zu verlieren und die Selbstkontrolle durch Wiegen ernst zu nehmen.
In der Studie zeigte sich, dass signitifkant wenige Frauen in der Therapiegruppe mehr als 2,5 Kilogramm in der 18 monatigen Studie zunahmen : 72 Prozent der Frauen in der Kontrollgruppe, gegenüber 46 Prozent in der Gruppentherapie bzw. 55 Prozent in der Internet-Behandlungsgruppe.
Als besonders wichtig schätzten die Autoren die tägliche Gewichtskontrolle ein. 82 Prozent der Frauen, die sich täglich wogen konnten eine günstige Gewichtsentwicklung zurückmelden. Gesunde Ernährung und Bewegung ist sicher etwas aufwendiger als eine Wundermittel oder eine Wunderdiät aus dem Internet, dafür aber garantiert wirksamer....
Quelle: The New England Journal of Medicine, October 12, 2006.
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