Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Normales Essen und reguläres Essverhalten

Geschrieben von: Gunborg Palme, certified psychologist and certified psychotherapist, teacher and tutor in psychotherapy.
Erstfassung: 20 Nov 2005. Geändert: 21 Dez 2005.

Abstrakt:

Gesundes Essen setzt regelmässige kleinere Mahlzeiten voraus.

Frage:

Wie häufig sollte man Essen?
Was ist gesundes Essverhalten bei einer Essstörung?

Antwort:

Die Anzahl von Mahlzeiten ist durchaus individuell, aber es gibt schon bewährte Richtgrössen.

Grundsätzlich sollte man Essen zu sich nehmen, wenn man Hunger verspürt. Dazu muss man die Zeitpunkte am Tag notieren, an denen man sich hungrig fühlt und nach Möglichkeit sich dann auch die Zeit und gute Bedingungen verschaffen, um in Ruhe und in Gemeinschaft mit anderen Menschen zu essen.

Häufig werden die Mahlzeiten = Zeit zum Essen vorgegeben und so muss man sich z.B. bei der Arbeit an vorgegebene Esszeiten halten.

Viele Menschen sind mit 2 oder 3 grösseren Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Abendessen) zufrieden und verzichten auf Zwischenmahlzeiten. Als günstig gelten jedoch mehrere eher kleine Mahlzeiten (5), die über den Tag verteilt sind.

Viele Patientinnen mit einer Ess-Störung verzichten weitgehend auf ein regemässiges Essmuster am Tag und schlingen das Essen dann eher am Abend allein in einem Essanfall herunter. Dadurch wird das Risiko für Heisshungeranfälle bzw. unkontrollierte Essanfälle ganz erheblich erhöht. Durch regelmässiges Essen (alle 4 bis 5 Stunden) kann dieses Risiko ganz erheblich gemindert werden. Zwischemahlzeiten mit Joghurt, Obst oder einem Müsliriegel können helfen.

Regelmässiges Mittagessen bzw. Abendessen jeden Tag vermindert auch das Risiko sich zu Essanfällen verleiten zu lassen.

Ein Problem für Schulkinder ist, dass sie manchmal zu Mahlzeiten recht früh am Tag gezwungen werden, wenn sie eigentlich noch nicht hungrig sind. Wenn sie dann später wirklich Hunger haben greifen sie zu Süssigkeiten oder Fastfood. Es wäre günstiger, wenn sich die Esszeiten an die normalen Bedürfnisse nach Hunger der Kinder anpassen würden und weniger von Unterrichtszeiten bestimmt werden.

Einige Menschen geniessen ein ausgiebiges Frühstück während andere morgens kaum etwas essen können. Eine wissenschaftliche Studie zeigte, dass Kinder in der Schule besser sind, wenn sie ein gutes Frühstück zusich neben. Eine andere Studie wies dann aber nach, dass dies eigentlich nur für unterernährte Kinder gilt.

Eine häufig diskutierte Frage ist, ob es besser ist zu festgelegten Zeiten zu essen oder nur wenn man hungrig ist. Ein Kompromiss wäre, dass man normalerweise festgelegte gemeinsame Zeiten für das Essen hat, diese Zeiten aber bei Bedarf an Hunger und Sättigung anpassen kann.

Gut zu essen ist eine Kunst. Der Körper muss gut ernährt werden, darf sich aber andererseits nicht überfüllt und gestopft fühlen.

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