Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Magersucht, Bulimie und weitere Probleme beim Essverhalten

Geschrieben von: Gunborg Palme, niedergelassene Psychologin und Supervisorin, Stockholm, Schweden.
Erstfassung: 15 Jul 2002. Geändert: 23 Nov 2008.

Abstrakt:

Man kann heute verschiedene Formen von Essstörungen unterscheiden. Neben einer Anorexie (Anorexia nervosa) bzw. Magersucht, gibt es die Bulimie, eine Binge eating Störung sowie eine Gruppe von nicht-näher klassifizierbaren Essstörungen (Essstörung NNB)

Frage:

Welche unterschiedliche Formen von Essstoerungen gibt es?
Was ist eine Anorexie (Anorexia nervosa, Magersucht)?
Was ist eine Essstörung NNB?
Was ist eine Bulimie (Bulimia nervosa,Essbrechsucht)?

Antwort:

Die offiziellen medizinischen Diagnosekategorien beschreiben 3 Formen von Essstörungen:
Bulimia Nervosa / Bulimie

Patienten essen zunächst eher übermässig und hastig bzw. in Essanfällen grosse Menge von Nahrungsmitteln auf einmal. Anschliessend versuchen sie aber die Kalorienauffuhr durch Übergeben, Fasten oder extreme körperliche Betätigung wieder loszuwerden um eine Gewichtszunahme zu verhindern. Mehr zur Diagnose Bulimia nervosa.

Diagnose Magersucht / Anorexia Nervosa

Diese Patienten essen nicht genug, um ihr Normalgewicht beizubehalten. Sie haben eine irrationale Angst vor einer Gewichtszunahme und eine gestörte Selbstwahrnehmung ihres Aussehen (Körperschema) Mehr zur Diagnose Anorexia nervosa / Magersucht.

Binge Eating

Heisshungerattacken von extremen Mengen von Nahrung in kurzer Zeit Binge Eating Störung.

Neben diesen 3 Essstörungen gibt es jedoch noch eine Reihe von Zwischenformen bzw Problemen im Zusammenhang mit dem Essverhalten, die sich nicht zwanglos in diese Kategorien einordnen lassen. Typische Beispiele hierfür wären:
Teilsymptome

Patienten versuchen Diät zu halten und sind übermässig mit ihrem Gewicht und Aussehen beschäftigt. Sie schwanken jedoch zwischen Phasen von teils extremen Diätversuchen und Erbrechen oder haben andere Merkmale einer Essstörung. Die vollen Kriterien einer Essstörung treffen jedoch (noch) nicht zu.

Diätfanatiker

Sie sind stark mit Diäten oder Abnehmversuchen beschäftigt, dennoch treten keine weiteren Symptome einer Essstörung auf

Übergewichtige Personen mit gestörtem Essverhalten

Sie essen weit mehr als es gesund wäre und nehmen entsprechend zu. Übergewicht kann aber auch eine Reihe von anderen Ursachen haben (u.a. biologische Veranlagung) bzw. durch andere psychologische Probleme bedingt sein. Etwa wenn negative Gefühle (Depression, Zorn, Langeweile, Enttäuschung) mit Essen kompensiert werden soll oder aber Spannungen und Unruhe durch Essen gemildert werden.

Nicht-klassifizierbare Störungen
Es gibt noch eine Reihe weiterer Störungsbilder, die im Zusammenhang mit Essen bzw Nicht-Essen bzw. Erbrechen oder Abführmitteln stehen kann. Auch eine Frau, die noch nicht die vollen Kriterien der psychiatrischen Störungsbilder hat, kann also eine ernste und behandlungsbedürftige Essstörung aufweisen.
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