Depressionen: Was sind Risikofaktoren für Selbstmordversuche / Suizidalität
Geschrieben von: Dr Martin Winkler
Erstfassung: 2011-09-02.
Geändert:
2011-09-02.
Abstrakt:
Depressionen und Selbstmordrisiko: Was sind Risikofaktoren für einen Selbstmordversuch. Wann treten besonders Suizidversuche auf?
Frage:
Was sind Risikofaktoren für Selbstmordversuche / Suizidalität
Antwort:
FAQ Depression: Depressionen in Fragen und Antworten
Was sind Risikofaktoren für Selbstmordversuche?
Letztlich ist jeder Mensch mit Selbstmordgedanken ein individueller Mensch mit allen Stärken und eben auch Problemen. Hier pauschal von Risikofaktoren für Suizidversuche (Selbstmordversuche) zu sprechen, ist sicher problematisch. Dennoch ergeben sich gewisse Muster bzw. Häufungen bei Patienten mit Depressionen und Persönlichkeitsstörungen oder anderen psychiatrischen Erkrankungen, die dann einen Arzt oder Psychotherapeuten noch wachsamer als sonst an das Thema Suizidalität denken lassen. Hierzu gehören:
- Zurückliegende Selbstmordversuche: Spielen frühere Selbstmordversuche eine Rolle für einen erneuten Suizidversuch?
Ganz klar, wer schon einmal einen ernsthaften Suizidversuch durchgeführt und überlebt hat, hat im folgenden Jahr ein 100 fach erhöhtes Risiko erneut einen solchen Verzweifelungsschritt zu versuchen
- Familie: Ist Suizidalität vererblich?
In gewisser Weise ist Suizidalität erblich. Wenn man Angehörige 1. Grades hat, die einen Suizidversuch begangen haben, steigt das Risiko erheblich. Die Forscher gehen von einem Vererbungsanteil bis zu 30 oder sogar 50 Prozent aus. Im Umkehrschluss heisst es abe rnicht, dass nun dies schicksalhaft so sein muss. Vielmehr spielen eben da auch die Vererbung von psychiatrischen Störungen bzw. ungünstige Lebensumstände bzw. dann auch die durch den Tod des Angehörigen verursachten Probleme in der Familie eine grosse Rolle
- Alter : In welchem Alter treten besonders Suizidversuche auf?
Hier ist das Bild nicht ganz so einheitlich. Selbstmordversuche werden gehäuft bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gesehen. Häufig aber eher als Warnsignal (appelativ) und weniger mit dem festen Willen, zu sterben. Hier wird der eigene Tod eher billigend in Kauf genommen und als "Ende von Anstrengungen oder ständige Qual" im Rahmen von den Denk- und Wahrnehmungsstörungen gesehen.
Einen Selbstmordversuch mit Todesfolge erlebt man eher bei ältern Menschen.
- Wer begeht häufiger einen Selbstmordversuch: Männer oder Frauen?
Hier zeigt die Forschung, dass Männer etwa 3 mal häufiger einen Suizidversuch nicht überleben als Frauen. Möglicherweise, weil sie zu radikaleren Selbstmordmethoden greifen. Dagen findet man Selbstmordversuche insgesamt 4 mal häufiger bei Frauen bzw. Mädchen.
- Impulsivität / Aggressivität
Besonders bei jüngeren Patienten ist unter Psychiater eine Störung der Impulskontrolle (z.B. bei ADHS oder Persönlichkeitsstörungen) mit innerer Anspannung und Aggressivität als Risikofaktor für Selbstmordversuche gefürchtet. Besonders, weil hier erneut zu radikalen Methoden mit schlechter Überlebenschance gegriffen wird.
- Alkohol / Drogen
Zusammen mit der Impulsivität spielt Alkohol / Tablettensucht oder Drogen eine grosse Rolle. Ein Viertel aller Selbstmordversuche werden unter Alkohol- oder Drogeneinfluss begangen.
- Beschäftigungsstatus:
Soziale Not mit Arbeitslosigkeit bzw. Hartz-IV kann ein Risikofaktor sein. Aber auch oder gerade bei Akademiker(innen) findet sich eine erhöhte Selbstmordgefährdung. So sind beispielsweise Ärztinnen etwa doppelt so häufig suizidgefährdet wie die Normalbevölkerung.
- Verfügbarkeit der Methode
Menschen, die Zugang zu gefährlichen Methoden des Freitods (wie Waffen) oder aber Tabletten (z.B. Krankenpfleger, Ärzte) haben, sind da besonders gefährdet.
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