Depressionen und Selbstmordgedanken: Sollte man Selbstmordgedanken ansprechen?
Geschrieben von: Dr Martin Winkler
Erstfassung: 2011-09-02.
Geändert:
2013-09-09.
Abstrakt:
Selbstmordgedanken bei Depressionen Sollte man Selbstmordgedanken bei Angehörigen mit Depressionen ansprechen?
Frage:
Sollte man Selbstmordgedanken ansprechen?
Wie sollte man bei Selbstmordgedanken bei einem Angehörigen reagieren?
Antwort:
FAQ Depression: Depressionen in Fragen und Antworten
Sollte man Suizidalität / Selbstmordgefahr ansprechen?
Bei Klienten mit einer depressiven Störung , aber auch akuteren Lebenskrisen einer sog. Anpassungsstörung oder aber im Rahmen von sog. Persönlichkeitsstörungen können Selbstmordgedanken auftreten. Dies stellt nicht nur für den Patienten selber sondern auch für sein Umfeld häufig eine besondere Belastung dar. Soll man nun Selbstmordgedanken ansprechen oder besser nicht?
Zunächst einmal sollte für Betroffene klar sein, dass man Selbstmordgedanken als Arzt bzw. Psychiater sehr ernst nimmt und zum Thema machen WILL und MUSS. Das heisst aber eben nicht, dass damit zwangsläufig eine Unterbringung gegen den eigenen Willen in einer geschlossenen psychiatrischen Station folgen MUSS.
Dies wäre nur dann erforderlich, wenn der Patient selber es (zum Eigenschutz oder als Entlastung) wünscht bzw. die Gedanken und Impulse sich so aufdrängen, dass man (bzw. Frau) sich nicht mehr sicher genug dagegen wehren kann und dafür garantieren kann, dass man den nächsten Gesprächstermin bei einem Arzt bzw. Psychotherapeuten noch wahrnehmen kann.
Auch konkrete Selbstmordpläne bzw. Vorbereitungen für den eigenen Freitod sind entsprechende Warnsignale !
Häufig ist es so, dass sich Betroffene entlastet zeigen, wenn Sie auf das Thema Selbstmord angesprochen werden. Zumindest ist es allemal besser über die Gedanken und Gefühle zu sprechen und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.
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