Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Appetitzügler zum Abnehmen bei Adipositas

Geschrieben von: Martin Winkler
Erstfassung: 2003-08-15. Geändert: 2014-01-25.

Abstrakt:

Helfen Appetitzügler bei der Gewichtsabnahme bei Adipositas ?

Frage:

Antwort:

Gesundheitsportal > Adipositas > Appetitzügler zur Gewichtsabnahme

Die Verwendung von Appetitzüglern (Pillen zum schnellen Abnehmen bei Übergewicht) ist ziemlich populär und wird z.T. auch im Internet von verantwortungslosen Firmen beworben. Versprochen wird ein schneller Gewichtsverlust bei Adipositas - doch selten wird auf die Probleme hingewiesen.

Die für diesen Effekt verwendeten Stimlanzien wurden in Deutschland deshalb weitestgehend unter strenge Auflagen bzw. Verschreibungspflicht gesetzt und werden mit gutem Grund von Ärzten nur in Ausnahmefällen verordnet.

Wenn keine langfristige Verhaltensänderung mit Änderung der Ernährungsgewohnheiten und des Bewegungsverhaltens erfolgt, wird man auch mit den sog. "Appetitzüglern" keine Erfolge haben - im Gegenteil : Viele Betroffene berichten, dass sie nach Ende der Einnahme sogar an Gewicht zugenommen hätten. Dieser Jo-Jo-Effekt bei Radikaldiäten und Appetitzüglern ist u.a. auch dadurch erklärbar, dass jeder Mensch ein individuell vorgegebenen Regulationsmechanismus ("setpoint") für sein Körpergewicht hat, dass auch durch eine Radikaldiät oder Unterdrückung des Hungergefühls nicht manipuliert werden kann.

Die meisten erhältichen Appetitzüglern ähneln Amphetaminen. So besteht ein ganz erhebliches Abhängigkeitsrisiko bzw. die Gefahr eines anhaltendenden Missbrauches. Auch muss man erheblichen Herz-Kreislaufrisiken beachten, da es zu unabsehbaren Blutdruck und Herzrhythmusproblemen und Veränderungen der Durchblutung bis zu Schlaganfällen kommen kann.

Weitere kurzfristige Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden, Reizbarkeit und Sehstörungen. Bei Vorliegen von Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Glaukom (Augenerkrankungen), Schilddruesenstoerungen oder Angststörungen kann es zu ganz erheblichen Problemen und verstärkten Beschwerden kommen. Natürlich verbietet sich daneben die Einnahme in der Schwangerschaft oder Stillzeit.