Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Medikamente gegen Essstörungen

Geschrieben von: Gunborg Palme, certified psychologist and certified psychotherapist, teacher and tutor in psychotherapy.
Erstfassung: 15 Jul 2002. Geändert: 05 Jun 2003.

Abstrakt:

Helfen Medikamente bei Essstörungen? Warum werden Antidepressiva bei Bulimie eingesetzt?

Frage:

Welche Medikamente können bei Essstörungen eingesetzt werden?

Antwort:

Xenical ist eine Medizin, die die Aufnahme von Fett im Darm vermindert. Eine ganz typische Nebenwirkung ist aber Durchfall.

In einigen Untersuchungen zeigte auch der Wirkstoff Naltrexone, der ursprünglch für die Behandlung von Heroinabhängigen eingesetzt wurde, einen positiven Effekt bei Alkoholproblemen und Essstörungen. Dabei müssen aber offenbar ziemlich hohe Dosierungen angewandt werden. Die Kosten für eine solche Behandlung sind auch extrem hoch, ein routinemässiger Einsatz erfolgt bisher nicht.

In den USA wurde eine Substanz namens Phenylpropanolamine für die Behandlung des Übergewichtes vermarktet. Dies scheint aber nicht besonders effektiv zu sein und kann offenbar auch das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen.

Eine relativ weite Verwendung finden dagegen Antidepressiva, insbesondere sog. Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI). Diese Medikamente erhöhen den Spiegel des Botenstoffs Serotonin, was sich als sehr wirkungsvolle Massnahme insbesondere bei Bulimie und Anorexie erwiesen hat.

  1. Sie können initial zu einer Abnahme des Hungergefühls beitragen. Dieser Anfangseffekt verschwindet jedoch innerhalb weniger Wochen bei regelmässiger Einnahme.
  2. Sie können zu einer Normalisierung der Gefühle und emotionalen Belastungen beitragen. Dieser Effekt tritt jedoch meist erst nach mehreren Wochen der Behandlung auf.
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