Citalopram - Gegenanzeigen / Kontraindikationen
Geschrieben von:
Petros Skapinakis, MD, MPH, PhD, lecturer of Psychiatry in the University of Ioannina Medical School, Greece.
Eva Gerasi, postgraduate student in the Department of Psychiatry, University Hospital of Ioannina, Greece.
Erstfassung: 2003-08-21.
Geändert:
2014-01-13.
Abstrakt:
Welche Citalopram Nebenwirkungen und Gegenanzeigen gibt es ?
Frage:
- Was sind Gegenanzeigen = Kontraindikationen gegen die Einnahme von Citralopram
- Wann darf man Citalopram nicht einnehmen ?
Antwort:
Gegenanzeigen gegen SSRI mit dem Wirkstoff Citalopram
Grundsätzlich weisen SSRI und speziell dieses Antidepressivum eine gute Verträglichkeit und gerade sehr wenig Wechselwirkungen mit anderen Medikamente bzw. Risiken am Herzen oder anderen Organen auf. Dies ist einer der Gründe dafür, dass es eines der beliebtesten und am häufigsten eingesetzten Antidepressiva geworden ist.
Grundsätzlich gilt, dass man ein SSRI nicht mit anderen serotonergen Substanzen kombinieren soll.
Weitere Gegenanzeigen bzw. Kontraindikationen wären :
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Bekannte Verlängerung der sog. QT-Zeit im EKG (besonders bei hohen Dosierungen über 20 mg)
- Gleichzeitige Einnahme von sog MAO-Hemmern (einschliesslich reversiblen Mao-Hemmern wie Moclobemid oder Seleglin). Hier muss mindestens ein Zeitraum von 2 Wochen nach Absetzen des MAO-Hemmers abgewartet werden.
- Vor der Einnahme jedes Medikamentes sollte man ausführlich mit seinem Arzt über alle vorbekannten Erkrankungen, Allergien und Arzneimittelunverträglichkeiten oder etwaige andere Medikamente sprechen.
- Schwangere oder Stillende Frauen sollten grundsätzlich auf Medikamenteneinnahmen verzichten. Im Ausnahmefall kann aber die Einnahme eines SSRI dennoch gerechtfertigt sein. Dies müsste aber auführlich mit den behandelnden Ärzten abgestimmt werden. SSRI in der Schwangerschaft
- Die Einnahme von SSRI wie Citalopram bei Kindern und Jugendlichen sollte aufgrund kontrovers geführter Diskussionen hinsichtlich einer möglichen erhöhten Gefahr von Selbstmord oder selbstverletzendem Verhalten nur mit äußerster Zurückhaltung von Fachärzten verordnet werden.
- Citalopram weist nur ein sehr geringes Interaktionsprofil (= Wechselwirkungen) mit anderen Medikamenten auf. Dennoch ist es natürlich unbedingt erforderlich, mögliche Kumulationen (Anhäufung von serotonerg wirkenden Medikamenten) zu verhindern. Dies gilt für die gleichzeitige Einnahme von anderen SSRI oder auch Venlafaxin.
- Besondere Vorsicht ist bei der vorherigen Einnahme eines sog. irreversiblen MAO-Hemmers (Parnate, Jatrosom) erforderlich. Dies ist allerdings eine sehr selten eingesetzte Substanz zur Behandlung von schweren Depressionen, so dass es sich um eine wirkliche Rarität handelt.
- Die für Männer sicher relevanteste Nebenwirkung ein verzögerter Samenerguss (was aber auch ein erwünschter Effekt bei einer entsprechenden Problemmatik sein kann)
- Lebererkrankungen können zu einem verzögerten Abbau von Citalopram führen und ggf. eine Dosisanpassung oder Wechsel auf ein anderes Medikament erforderlich machen.
- bei bekanntem Anfallsleiden (Epilepsie) kann die Einnahme ebenfalls problematisch sein.
- Patienten mit Manien in der Vorgeschichte sollten auch nur bei gleichzeitiger Einnahme eines Phasenprophylaktikums mit einem SSRI behandelt werden
- akute Suizidalität erfordert ggf. eine weitere medikamentöse und auf jeden Fall psychotherapeutische Stabilsiering und engmaschige Überwachung, da SSRI den Antrieb steigern können und damit in der Anfangsphase vor Auftreten des eigentlich erwünschten antidepressiven Effektes selten eine erhöhte Gefahr für das Umsetzen eines Selbstmordplans bestehen könnte (ähnlich wie bei anderen antriebssteigernden Antidepressiva)
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