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Abstrakt:
Hypochondrie : die übermäsige Angst oder Überzeugung, eine ernsthafte Krankheit zu haben. Hilfe bei hypochondrischen Ängsten bietet die Verhaltenstherapie bei Hypochondrie
Frage:
Was ist eine Hypochondrie?
Bilden sich Menschen mit Hypochondrie nur eine Krankheit ein?
Was kann man bei schrecklicher Angst vor Krankheiten machen?
Antwort:
Dabei liegt in aller Regel eine Fehlinterpretation (bzw. übertriebene Wahrnehmung und Beobachtung) von körperlichen Symptomen durch die Betroffenen vor. Die Lenkung (Fokussierung) der eigenen Aufmerksamkeit auf körperliche Symptome und Veränderungen führt dazu, dass auch kleinste Veränderungen verstärkt und selektiv (einseitig) interpretiert werden.
Obwohl diese Menschen wiederholt Ärzte (verschiedener Fachrichtungen und häufig auch an verschiedenen Orten) aufgesucht haben und eine umfangreiche medizinische Diagnostik zur Abklärung der Symptome erfolgte, bleibt die Beschäftigung mit der Krankheitsangst bestehen. Nicht selten verstärken dabei leicht abweichende Befunde oder Aussagen der Ärzte dabei die Unsicherheit und damit Angst der Betroffenen. Die Aussage "wir finden keinen pathologischen Befund" wird so z.B. dahin gehend interpretiert, dass die bisher durchgeführte Diagnostik noch nicht speziell genug gewesen sei oder aber eine besonders seltene oder heimtückische Erkrankung vorliegen müsse.
Als Rückversicherung wird das wiederholte Aufsuchen von Ärzten oder auch Krankenhäuser oder ärztlicher Notdienst / Notarzt bezeichnet, um z.B. über ein EKG oder andere Diagnostik eine akute Erkrankung "auszuschliessen". Doch schon kurz nach der scheinbar beruhigenden Aussage, dass keine akute Krankheit vorliegt, steigt die Angst erneut.
Im Gegensatz zum umgangssprachlichen Begriff bildet sich ein Hypochonder aber seine Krankheit nicht ein oder ist gar ein Simulant. Vielmehr besteht über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten erheblicher Leidensdruck. Leider erkennen viele Betroffene halt auch nicht, dass sie an einer Angststörung und nicht an einer körperlichen Erkrankung leiden. Geringe Einsicht in das Vorliegen einer psychischen Erkrankung bzw. eines sich selbst immer weiter verstärkenden Angstkreislaufs (Teufelskreis der Angst) ist ein ganz grosses Problem, da die Betroffenen selten bei einem Arzt bleiben, sondern viele verschiedene Kollegen aufsuchen und somit keine kontinuierliche Betreuung und Hilfestellung erfolgen kann.
In Untersuchungen von Patienten mit Hypochondrie hat man erfragt, ob erlernte Einstellungen gegenüber Krankheit und den Tod eine Rolle spielen. Dies hat sich in der Tat bei zahlreichen Patienten nachweisen lassen. Häufig finden sich auch entweder sehr zwanghaft-perfektionistische oder hypochondrische Persönlichkeitsmerkmale bei den betroffenen Patienten. Gerade in Belastungssituationen neigen sie dazu, sich zurück zu ziehen (soziale Abkapselung), ein Vermeidungsverhalten und Resignation zu zeigen. Aktive Unterstützung und Hilfsangebote werden eher abgelehnt.
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