Soziale Phobie und Selbstbeobachtung
Gechrieben von:
Petros Skapinakis / Martin Winkler
Erstversion: 19 Nov 2003.
Letzte Änderung: 12 Jul 2004.
Frage:
Wie kann man eine eingeengte und negative Selbstbeurteilung bei Sozialer Phobie verändern? Welche Rolle spielt eine selektive Selbstbeobachtung bei sozialer Phobie?
Antwort:
Viele Patienten mit einer sozialen Phobie oder Ängsten neigen zu einer sehr einseitigen und voreingenommen Erwartung in sozialen Situationen. Ihre Gedanken kreisen also schon um eine etwaige Ablehnung oder Blamierung in einer Gruppensituation oder einer bestimmten angstbesetzen Situtaion.
Hier sind einige Möglichkeiten, wie sie diese Fokussierung der Aufmerksamkeit ein wenig verändern könnten. Daher würden wir einige der folgende Ratschläge geben:
Versuchen sie aktiv und aufmerksam die wirkliche Situation zu beschreiben und bleiben sie nicht in ihrer Fantasiewelt von Befürchtungen und Ängsten gefangen
hören sie auf die Kommunikation der anderen statt vorschnell in eigenen negativen Erwartungen zu versinken
fühlen sie sich nicht für den Verlauf eines Gespräches oder einer Diskussion verantwortlich. Es ist durchaus üblich, dass auch einmal nichts gesagt wird oder belangloser small talk gemacht wird.
Sollten sie einige körperliche Reaktionen wie Erröten oder Schwitzen bemerken, so sind diese in aller Regel längst nicht so ausgeprägt und sichtbar wie sie befürchten. Je weniger sie die Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper richten, desto geringer werden auch die Symptome sein. Vermeiden sie also eine intensive Selbstbeobachtung derartiger Symptome. Ausserdem ist es völlig normal in einer solchen Situation auch einmal zu schwitzen oder nervös zu sein. Anderen geht es garnicht anders.
Achten sie daher einmal bewusst darauf, wie sich andere Menschen in ihrer Umgebung fühlen oder verhalten. In aller Regel werden sie sich ziemlich ähnlich wie sie selbst verhalten.
Sie werden dann bemerken, dass sie gar nicht im Blickpunkt aller Menschen im Raum stehen.
Je häufiger sie sich in solche zunächst unangenehmen sozialen Situationen begeben, desto alltäglicher werden sie auch. Sie werden bemerken, dass die Nervosität und Befürchtungen abklingen und sie zunehmend besser zurecht kommen. Vielleicht geniessen sie die Gesellschaft sogar.
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Quellen