Frage:
Welche negative Folgen gibt es bei Anorexie oder Bulimie?Antwort:
Essstörungen können sowohl körperliche wie seelische Beschwerden und Folgen auslösen auch wenn sich z.B. magersüchtige Patientinnen vielleicht zunächst durchaus wohl fühlen können und meinen, alles "im Griff" zu haben.
Die psychischen Auswirkungen können die Lebensqualität ganz nachhaltig verschlechtern. Typische sind langfristig Minderwertigkeitsgefühle und niedriges Selbstwertgefühl, Probleme im sozialen Umgang mit anderen Menschen (z.B. totaler Rückzug) oder aber die Unfähigkeit weiter eine Schulausbildung oder Berufstätigkeit auszuüben.
Körperliche Folgen einer Magersucht können sehr vielfältig sein. U.a. treten Verdauungsbeschwerden (z.B. Verstopfung), erhöhte Neigung zu Entzündungen, Magenbeschwerden, niedriger Puls und Herzschädigungen, Nierenprobleme bis hin zum Nierenversagen, Blutarmut oder aber Veränderungen der Knochenstruktur auf.
Selbst-induziertes Erbrechen bei bulimischen störtungen kann u.a. Zahnschäden und Störungen des Mineralstoffwechsels auslösen. Bekannt sind auch Vergrösserungen der Speicheldrüsen. Der häufige Missbrauch von Abführmitteln (Laxantien) beeinflusst auch dauerhaft die Magen-Darm-Funktionen u.a. mit einer dauerhaften (scheinbar paradoxen) Verstopfung. Magengeschwüre oder chronische Entzündungen (Gastritis) sowie gefährliche Herz-Rhythmussstörungen gehören eher zu den selteneren Langzeitfolgen.
Essstörungen können einen sehr unterschiedlichen Verlauf nehmen.
Einige Patientinnen können eine vollständige Rückbildung im Sinne einer "Heilung" verzeichnen aber bei vielen ist mit wiederholten Rückfällen in alte Gewohnheiten zu rechnen. Anorexie (Magersucht) und Bulimie sind oft chronische Erkrankungen, die nicht von selbst ausheilen sondern eine qualifizierte Behandlung und harte Arbeit von Seiten der Betroffenen selber erfordern.