Frage:
Was können Sie machen, wenn jemand in Ihrem Umfeld zu viel spielt?
Antwort:
Viele Familienangehörige oder Freunde von Menschen mit Glückspielabhägigkeit bzw. pathologischem Computergebrauch sind verzweifelt auf der Wuche nach einer Wunderlösung, die nun den Spielsüchtigen zur Einsicht bringen sollen.
Es muss doch eine Möglichkeit geben, den Spielsüchtigen zur Vernunft zu bringen bzw. zumindest ihn oder sie dazu zu bringen, sich Hilfe zu suchen.
In den meisten Fällen sehen Sie als Angehöriger vor dem Spieler selbst, dass etwas falsch läuft. Oder Sie leiden selbst, weil eine Person, die Ihnen nahe steht spielt. Was können Sie tun?
Ueberlassen Sie dem Spieler alle Konsequenzen, die aus seiner Spielsucht entstehen. Er muss seine Probleme alleine lösen. Sie helfen ihm nicht indem Sie dem Spieler Geld leihen, Schulden bezahlen oder luegen. Denn je mehr Probleme Sie fuer den Spieler lösen, desto leichter ist es fuer ihn weiterzuspielen.
Sprechen Sie mit dem Spieler ueber die Konsequenzen, die seine Spielabhängigkeit auch fuer Sie hat. Es ist wichtig, dass dem Spieler vor Augen gehalten wird, dass sein Spielverhalten auch Folgen fuer seine Familie und Freunde hat. Verdeutlichen Sie, was Sie stört:
"Mich stört es, wenn du spät nach Hause kommst, weil ich dann nicht auf dich zählen kann. Mich stört, dass die Rechnungen noch nicht bezahlt sind, denn deshalb muss ich mir Sorgen machen. Ich finde es schlimm, dass Du nicht ehrlich zu mir bist, denn so kann ich dir nicht vertrauen. Fuer mich ist es schwierig mit deiner Unruhe umzugehen, denn das endet oft in Streit."
Es geht nicht um Vorwürfe oder Kritik. Es geht um eine Rückmeldung auf sein Verhalten
Auf diese Weise machen Sie dem Spieler klar, dass das Spielen auch einen (negativen) Einfluss auf Sie hat und Sie zeigen ihm, dass er die Verantwortung bei ihm liegt.
Zeigen Sie aber auch Verständnis. Egal wie böse oder enttäuscht Sie sind, jemandem nur Vorwuerfe zu machen ist normaler Weise kontraproduktiv. Fuer Menschen die spielabhängig sind, ist nur ein kleiner Reiz, wie z.B. an einer Spielhalle vorbeizulaufen oder Geld zu haben, nötig, um spielen zu gehen. Sobald sie ein Mal angefangen haben ist es schwierig wieder auszuhören. Lassen Sie die Person wissen, dass Sie bereit sind zu helfen und ueber die Probleme und Schwierigkeiten zu sprechen. Aber machen Sie die Konsequenzen des Spielens deutlich. Zusammen können Sie versuchen herauszufinden, was getan werden muss, damit der Spieler aus seinen Schwierigkeiten herauskommt.
Treffen Sie Vorsichtsmassnahmen. Geben Sie dem Spieler nur so viel Geld, wie er im Augenblick braucht. Behalten Sie die Bankkarten. Oder melden Sie den Spieler gemeinsam mit ihm in der Spielhalle oder dem Casino ab, wenn das möglich ist.
Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch um zu erfahren, wie man mit Spielabhängigkeit umgeht.
Mehr Informationen zur Spielsucht auch in unserem Psychologie-Portal