Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Gewichtszunahme : Unerklärliche Zunahme des Gewichtes

Geschrieben von: Gunborg Palme, certified psychologist and certified psychotherapist, teacher and tutor in psychotherapy.
Erstfassung: 26 Nov 2006. Geändert: 12 Okt 2008.

Abstrakt:

Gewichtzunahme : Warum nimmt man zu, obwohl man nicht viel isst? Eine Zunahme des Gewichtes hängt auch von Bewegung bzw. dem Fettanteil im Essen ab.

Frage:

Ich esse viel weniger als Bekannte und nehme doch ständig weiter zu. Welche Ursache kann meine Gewichtszunahme haben?

Ich verstehe einfach nicht, warum ich zunehme. Ich wiege 112 kg und bin 180 cm gross. Als ich 25 Jahre war, war mein Gewicht normal aber bis jetzt (45) habe ich immer weiter zugenommen. Meine Frau ist auch ein wenig pummelig, aber längst nicht so wie ich. Abnehmversuche bei uns haben nie lange geholfen....

Antwort:

Unerklärliche Gewichtszunahme

Wenn ihr Gewicht ansteigt, haben sie mindestens 35 (Kilo)Kalorien mehr am Tag oder etwa 1 Prozent der benötigten Energiemenge seit ihrem 25. Lebensjahr zu sich genommen. Das entspricht etwa 2 Löffel Zucker am Tag.

Wenn man übergewichtige bzw. adipöse Patienten über ihr Essverhalten und ihre Bewegungsaktivitäten bzw. Lebensgewohnheiten fragt, geben sie meisten nur die Mengen an, die sie im Rahmen eines Diätversuches zu sich nehmen. Die kleinen Gewichtszunahmen sind aber eher durch eine chronische Fehlernährung bzw. Einschränkungen von sportlichen Aktivitäten zu erklären.
Unter den kontrollierten Bedingungen eines Therapieprogrammes nehmen dann diese Menschen doch kontinuierlich ab (z.B. bei uns in der Klinik in der Regel 500 g pro Woche). Nicht immer können sie aber diese Gewohnheiten dann zu Hause weiter aufrechterhalten. Häufig bemerkt man zunächst selber gar nicht, dass bzw. wo man zu viel zu sich nimmt. Aber man nimmt nicht zu, wenn man nicht zu viel isst. Um ein besseres Gefühl über das eigene Essverhalten bzw. auch Portionsgrössen zu bekommen, kann ein Essprotokoll oder Tagebuch sehr sinnvoll sein. Mehr.

Ihre Partnerin ist auch etwas mollig. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie vielleicht gerne mehr Butter, Sahne oder Zucker in das Essen gibt und sich darüber gar nicht so bewusst ist. Immer noch hält sich das Gerücht, dass man auf Fette und Öle als Geschmacksträger nicht verzichten kann, wenn es schmecken soll. Hier kann es sinnvoll sein, eine Ernährungsberatung oder einen speziellen Kochkurs für sie beide zu belegen.

Daneben können sie vielleicht gemeinsam sich mehr bewegen oder Sport beginnen. Nordic Walking oder Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen oder auch nur ein Spaziergang können da eine gute Hilfe sein. Neben dem Verbrennen von Kalorien ist dies eine positive und sinnvolle Aktivität, die auch die Stimmung verbessert. 12 Minuten Bewegung am Tag mit einem Puls über 130 Schläge pro Minute wird ihnen helfen, ihr Gewichtsproblem besser in den Griff zu bekommen.

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