Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Fressanfall bei Binge Eating Störung

Geschrieben von: Fabio Piccini, doctor and Jungian psychotherapist, in charge of the "Centre for Eating Disorders Therapy" at "Malatesta Novello" nursing home in Cesena. Works privately in Rimini and Chiavari. E-mail:
Erstfassung: 26 Nov 2006. Geändert: 26 Jan 2008.

Abstrakt:

Fressanfall (Binge) bei Binge eating Störung oder Bulimie : Grosse Menge Lebensmittel werden unkontroliert in kurzer Zeit gegessen.

Frage:

Was ist mit "Binge" gemeint?
Wie sieht ein Fressanfall bei einer Binge eating Störung aus?

Antwort:

Fressanfall bei Binge-eating-Disorder

Als "Fressanfall" (Binge) bezeichnet man eine sehr üppige Mahlzeit, wobei Unmengen von Essen innerhalb sehr kurzer Zeit gegessen wird.

Dabei können die Betroffenen aufgrund der Essstörung nicht die Menge der zu sich genommenen Essmenge kontrollieren und mit dem Essen aufhören.

Nicht jede subjektiv als "zu viel" zu sich genommene Mahlzeit ist damit ein Fressanfall im Sinne dieser Definition. Vielmehr bestimmt eben gerade der Kontrollverlust bzw der Charakter der nicht zu stoppenden Essattacke diese Problematik.

Fressanfälle können bei verschiedenen Formen von Essstörungen auftreten. Bei der Ess-Brechsucht (Bulimie) tritt zunächst ein Fressanfall mit anschliessendem Erbrechen auf. Bei der Binge-Eating-Störung tritt dagegen eben nur ein Fressanfall auf.
Auch wenn es seltener auftritt, kann jedoch auch eine Patientin mit Magersucht aufgrund der Selbstkontrollstörung Binge-Anfälle haben.


Dagegen bedeutet es noch nicht einen Fressanfall zu haben, wenn man mal abends nicht Süssigkeiten oder einer Tüte Chips widerstehen kann, obwohl man sich dies vorgenommen hat. Ein Fressanfall beinhaltet bis zu 10000 kcal in einer Mahlzeit.
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