Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Kindererziehung und Prävention von Essstörungen

Geschrieben von: Gunborg Palme, certified psychologist and certified psychotherapist, teacher and tutor in psychotherapy.
Erstfassung: 15 Jul 2002. Geändert: 05 Aug 2005.

Abstrakt:

Wie sollte ich meine Kinder erziehen, damit sie keine Essstörung entwickeln?

Frage:

Wie sollte ich meine Kinder erziehen damit sie keine Essstörung entwickeln?

Antwort:

Eltern können ihren Kindern helfen, ein richtiges Gefühl fuer ihren Hunger zu entwickeln. Sie können dem Kind helfen, seine momentanen Gefühle zu erkennen. Z.B. sollten Sie dem Kind nur etwas zu essen geben, wenn es auch wirklich Hunger hat. Nahrung sollte nie als Belohnung oder Trost irgendeiner Art benutzt werden.

Es ist wichtig, auf das Kind zu hören, um seine Gefühle und Bedürfnisse zu verstehen, aber das bedeutet nicht, daß das Kind immer genau das erhalten sollte, was es gerade wünscht. Es gehört auch dazu, dass ein Kind mit Frustrationen oder anderen negativen Gefühlen und Spannungen umzugehen lernt. Das Kind sollte immer nur so viel esen, dass es keinen Hunger mehr hat und dann aufhören zu essen.

Zwingen Sie ein Kind nie zu essen. Mehr . Belohnen Sie Ihr Kind nicht mit Nahrung und bestrafen Sie es auch nicht, indem Sie ihm Nahrung verweigern. Vermeiden Sie es möglichst, dem Essen eine übertrieben grosse Bedeutung beizumessen. Vielmehr sollte Essen der Nahrungsaufnahme bzw. Sättigung des Hungers dienen. Genuss oder Kommunikation innerhalb der Familie sollte anderweitig erfolgen und nicht direkt mit den Mahlzeiten verknüpft werden. Bieten Sie ihrer Familie möglichst ausgewogene Nahrung an, d.h. keine Massen an Süssigkeiten oder Kuchen.

Die Grundlage für eine Essstörung wird häufig während der ersten Lebensjahre des Kindes gelegt, aber die Entwicklung setzt sich weiter fort.

Die Umwelt des Kindes muss während dieser Periode auf die wahren Gefuehle des Kindes regieren. Nur dann kann das Kind lernen, bestimmt Information zu verarbeiten und zu verstehen. Bevor ein Kind das nicht gelernt hat, kann es auch nicht zwischen seinen Beduerfnissen und Impulsen unterscheiden. Wenn Kinder das nicht lernen wachsen sie auf, ohne zwischen biologischen und emotionalen Erfahrungen unterscheiden zu können. Häufig fuehlen sich solche Menschen durch äussere Anlässe kontrolliert.

Wenn die Mutter (oder die Person, die sich um das Kind kuemmert) Essen anbietet, wenn das Kind Hunger verspuert, so lernt es nach und nach, das echte Hunger Gefuehl zu verstehen und es von anderen Gefuehlen abzugrenzen. Wenn die Reaktionen der Mutter hingegen inadäquat sind und sie das Kind vernachlässigt, es uebermässig beschuetzt oder ihm alles erlaubt dann wird das ein grosses Durcheinander werdern. Wenn das Kind grösser wird, wird es nicht fähig sein, zwischen Hunger und Befriedigung (Sättigungsgefuehl) oder zwischen Hunger und anderen unangenehmen Gefuehlen oder Anspannung unterscheiden zu können. Sollten fette Kinder fasten?

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