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Abstrakt:
Bei älteren Menschen ist bei der Behandlung von Depressionen häufig eine niedrigere Medikamentendosis ausreichend.
Frage:
Worauf muss ein Arzt bei der medikamentösen Behandlung eines älteren Menschen mit Depressionen achten?
Antwort:
1) Pharmakokinetik:
Durch die verminderte Abbauleistung der Leber im Alter kann es zu einem Anstieg von Medikamenten kommen, die üblicherweise über die Leber abgebaut werden.
Zudem kann die Proteinbindung der Medikamente verändert sein, so dass ebenfalls eher eine Anhäufung (Kumulation) der Medikamente im Körper droht.
Insgesamt wird die Halbwertszeit (d.h. die Zeit, bis die Hälfte des Medikamentes im Körper nicht mehr wirkt) verlängert. Dies bedeutet, dass es häufig länger als bei jungen Patienten dauert bis ein gleichmässiger Medikamentenspiegel erreicht ist bzw. eine niedrigere Dosis erforderlich sein kann. Auch beim Abbau bzw. Ausscheidung des Medikamentes muss man mit einer längeren Zeit rechnen.
2) Pharmakodynamik : Durch die Abnahme der Leistungsfähigkeit weiterer Organe und Rezeptorsysteme kann es zusätzlich zu einer erhöhten Empfindlichkeit auf ein Medikament kommen. Begleitende Erkrankungen können mögliche Nebenwirkungen der Medikation noch verstärken bzw. müssen besonders berücksichtigt werden (z.B. Glaukomneigung, Prostataerkrankungen, Herzerkrankungen etc.)
Zudem sollten mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt werden. Dies gilt besonders für Blutverdünner (z.B. Marcumar), aber auch bestimmten Asthmamitteln oder Schlafmitteln.
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