Frage:
Wie kann man Depressionen beim Hausarzt erkennen?Antwort:
Leider machen immer noch viele Menschen mit depressiven Beschwerden "die Sache" mit sich selbst aus und gehen nur selten mit psychischen Beschwerden zum Arzt. Vielleicht aus Angst vor vermeindlich "chemischen" Medikamenten oder Vorurteilen zu psychischen Erkrankungen unterbleibt so eine frühzeitige Hilfestellung.Andererseits ist es aber auch häufig noch so, dass in der Arztpraxis zu selten an eine Depression oder andere psychische Erkrankung gedacht wird.
Vor einigen Monaten sorgte eine Studie für Aufsehen, die zwei sehr einfache und kurze Fragen als Einstieg (Screening) zur Depressionsdiagnostik in der Hausarztpraxis untersuchte.
Dabei wurden von den Ärzten die folgenden 2 einfachen Fragen zu Beschwerden innerhalb des letzten Monats gestellt :
Natürlich können diese 2 Fragen keine psychiatrische Diagnostik ersetzten, aber einen Einstieg dazu bieten. Hierzu wurde in der Studie ein Computerfragebogen eingesetzt, in der Praxis sollte sicher eine ausführlichere Diagnostik durch einen qualifizierten Psychiater bzw. Psychologen erfolgen.
Immerhin konnte bei einem beträchtlichen Teil der Patienten erfolgreich eine Depression erkannt werden.
Das Zwei-Fragen-Screening wurde bei 157 Patienten positiv und bei 264 Patienten negativ gewertet. Von Letztern hatte nach den Ergebnissen des Fragebogens ein Patient trotz negativem Screening eine Depression. Als falsch positiv - also keine Depression trotz positivem Screening - wurden 129 Patienten bewertet. Die Sensitivität betrug 97, die Spezifität 67 Prozent.