Frage:
Was kann man bei Kleptomanie (zwanghaftes Stehlen / Klauen) machen?
Antwort:
Letztlich kann man aus der Schilderung natürlich noch nicht erkennen, ob es sich tatsächlich um eine Kleptomanie handelt oder ggf. noch eine andere psychische Problematik bzw. Störung vorliegt (etwa eine Persönlichkeitsstörung oder aber eine Suchtproblematik).Bei der
Bei Anspannung bzw. chronischem Stress kann für den Betroffenen ein innerer Drang zu Stehlen auftreten, um dieses Anspannungsgefühl bzw. Angst zu reduzieren. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Frauen mit Kleptomanie in den Tagen vor der Menstruation mehr stehlen, so dass es wahrscheinlich auch eine Abhängigkeit von hormonellen Faktoren gibt. Hier ergeben sich wiederum Ähnlichkeiten zu Alkoholabhängigkeit oder anderen Süchten (z.B. Spielsucht, Sexsucht etc.).
Wenn ein Patient mit wiederholten Diebstahlsdelikten auffällt können natürlich auch andere Gründe eine Rolle spielen. Üblicherweise spielt eine Beschaffungskriminalität um Geld zu bekommen keine Rolle. Hier muss an eine Suchterkrankung oder aber an eine Persönlichkeitsstörung gedacht werden (wobei nicht auszuschliessen ist, dass zusätzlich eine Kleptomanie vorliegt). Typisch für die Kleptomanie ist aber eher, dass die Patienten ziemlich sinnlose oder wertlose Gegenstände "mitgehen lassen" und es ihnen nicht um den Wert sondern um den Nervenkitzel beim Diebstahl selbst geht.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten der Kleptomanie
Je nach individueller Problematik wird man auf alleinige psychotherapeutische Massnahmen oder aber eine Kombination mit medikamenten zur Beeinflussung der Symptomatik setzen.
Eine psychotherapeutische Möglichkeit ist es, den Patienten bewusster in Kontakt mit seinen eigentlichen Gefühlen zu bringen. Hierzu leitet der Therapeut den Patienten an, sich nicht von den eigentlichen Gefühlen oder Anspannungen und Ängsten durch den Akt des Stehlens abzulenken sondern in der Therapiesituation bewusst zu stellen, um dann geeignetere Wege und Problemlösungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Medikamentös kann man versuchen mit bestimmten Antidepressiva (z.B. SSRI) eine Reduktion der Impulskontrolle und affektive Stablisierung zu erzielen.