Frage:
Warum entwickeln Kinder und Jugendliche mit ADHS ein negatives Selbstbild und geringes Selbstvertrauen?Antwort:
Aber auch wenn eine medikamentöse Behandlung mit Psychostimulanzien begonnen wurde, stellt dies häufig noch keine grundlegende Änderung dar. Dies kann u.a. daran liegen, dass zusätzliche Depressionen oder soziale Ängste (soziale Phobien) die Gesamtsituation erschweren. Daher sollte die Behandlung immer mit weiteren Bausteinen der multimodalen Therapie verknüpft werden und eine kindgerechte Erklärung der Problematik, Ursachen und Hilfsmöglichkeiten beinhalten. Ausserdem sollten geeignete psychotherapeutische Hilfen angeboten werden, die sich auf die emotionale Situation des Kindes beziehen. Nicht selten können auch weitere medikamentöse Behandlungsnotwendigkeiten (z.B. mit Antidepressiva) bestehen.
Es kann also einige Monate dauern, bis im Rahmen der Gesamtbehandlung eine deutliche Verbesserung und Entlastung für das Kind und seine Angehörigen erzielt wird. Dabei ist es wichtig, dass auch die Eltern sich Unterstützung und ggf. therapeutische Hilfe in dieser schwierigen Situation holen und z.B. in einer Selbsthilfegruppe über ihre Sorgen sprechen können.