Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Auswirkungen von Nachtschichten

Geschrieben von: Martin Winkler (nach einer Übersicht von Dr. Riemann in der Fachzeitschrift Nervenarzt 5/2003). Mit freundlicher Genehmigung der Autoren
Erstfassung: 13 Sep 2003. Geändert: 13 Sep 2003.

Abstrakt:

Welche Auswirkungen hat Nachtdienst auf den Schlaf? Was sind Schlaf-Rhythmusstörungen.

Frage:

Welche Auswirkungen haben häufige Nachtschichten auf den Schlaf?

Antwort:

Nicht-erholsamer Schlaf bzw. Ein- und Durchschlafstörungen können häufig durch mangelnde Anpassung an einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus (bzw. eine zirkadiane Rhythmik im Tagesverlauf) bedingt sein.

Das bekannteste Beispiel ist vielleicht der sog. Jetlag, d.h. die Auswirkungen von Flügen über mehreren Zeitzonen. In aller Regel wird sich aber hier eine Beeinträchtigung des Schlafes innerhalb von einigen Tagen von selber legen. Hilfreich kann man auch die Gabe von Melatonin sein.

Dagegen kann eine Insomnie bei Schichtarbeitern zu ganz erheblichen Beeinträchtigungen kommen. Neue Erkenntisse (zur Chronobiologie) weisen darauf hin, dass Menschen von ihrer biologischen Grundausstattung nicht für längerfristige Nachtschichten geeignet sind. Dies ist auch nicht durch künstliche Lichtquellen während der Nachtarbeit auszugleichen. Kurze Nachtschichten (etwa 1-2 Nächte in Folge) sind gegenüber längeren Nachtschichtzeiten (7 Nächte) vorzuziehen. Ausserdem würde sich eher eine Vorwärtsrotation (im Sinne des Uhrzeigers) der Schichten empfehlen.