Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Konsequenzen für die homosexuelle Person

Geschrieben von: Wendy Moelker
Erstfassung: 2003-04-14. Geändert: 2012-10-18.

Abstrakt:

Was sind die Auswirkungen für die homosexuelle Person?

Frage:

Was sind die Auswirkungen für die homosexuelle Person?

Antwort:

Wie Leute in einer hauptsächlich heterosexual Gesellschaft ihre homosexuellen Gefühle entdecken und erfahren und lernen, damit umzugehen, bezeichnet man zusammenfassend als "Coming out". "Coming out" bedeutet, die Homosexualität gegenüber der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Als "Coming in" bezeichnet man die Integration von Homosexuellen in die Gesellschaft.

Obwohl die Vorurteile im Zusammenhang mit Homosexualität gerade in Holland weniger ausgeprägt sind, beeinflusste Homosexualität dennoch immer noch die Kontakte und Reaktionen mit anderen Menschen. Die Entwicklung einer homosexuellen Identität kann in folgendem Modell vereinfacht dargestellt werden:

Phase 1: Sensibilisierung : Die Person erlebt sich selber anders als Gleichaltrige, häufig bereits vor der Pubertät.

Phase 2: Identitätskonfusion: Die Person beginnt zu realisieren, dass die Gefühle und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Homosexualität stehen. Dies führt zur Verwirrung. Gefühle der Unsicherheit, Scham oder Schuldgefühle können auftreten. Wenn man realisiert, dass andere Menschen genauso fühlen und denken, kann die Isolation reduziert werden oder ganz verschwinden.

Phase 3: Akzeptieren der eigenen Identität: Diese Phase tritt häufig während des späten Jugendlichenalters auf. Die Person beginnt sich selber als homosexuell zu sehen und zu akzeptieren und stellt sich auch gegenüber anderen Menschen so dar. Dies macht es möglich, andere Homosexuelle zu treffen und die homosexuelle Kultur zu entdecken. In dieser Phase wird Homosexualität toleriert, aber noch nicht vollständig akzeptiert. Die Erfahrungen, die jetzt gemacht werden, sind ganz entscheidend wie man später mit Homosexualität umgeht. Dabei sind Kontakte mit anderen Homosexuellen wichtig, um die positiven Seiten der Homosexualität kennenzulernen und mit den Meinungen und Vorurteilen von Nicht-Homosexuellen umgehen zu lernen. Diese dritte Phase schliesst damit ab, dass man auch andere Menschen über das weite Gefühlsspektrum von homosexuellen Gefühlen informiert.

Phase 4: Überzeugung: In dieser Phase wird Homosexualität als ein selbstbewusster Teil der eigenen Identität erlebt. Man akzeptiert die homosexuellen Gefühle und hat ein stimmiges Gefühl für diese Identität und Rolle.

Negative Gefühle, die einem beigetracht wurden und z.T. übernommen wurden, werden nicht immer vollständig verschwinden. Depressionen, Alkoholmissbrauch, Selbstmordversuche und andere psychologische Probleme können langfristig negative Auswirkungen sein, wenn man nicht mit seiner eigenen Identität ins Reine kommt.

Für Eltern ist es auch nicht immer leicht, mit einem homosexuellem Kind umzugehen. Eigene Erwartungen müssen angepasst und akzeptiert werden. Es ist wichtig eine offene Einstellun gegenüber der Person zu haben. Zeigen sie, dass es nicht leicht für sie ist, darüber zu sprechen, sie aber dennoch die Gefühle akzeptieren wollen und ihr Kind soweit wie möglich zu unterstützen.

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