Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Tiefenpsychologische Modelle der Angst

Erstfassung: 2015-02-06. Geändert: 2015-02-06.

Abstrakt:

Tiefenpsychologische Modelle der Angst Signalangsttheorie nach Basler und Hoffmann als Weiterentwicklung vom Konfliktmodell nach Freud

Frage:

Wie erklären Tiefenpsychologen Angst ?

Was ist die Signalangsttheorie bei Angststörungen?

Antwort:

Signalangsttheorie der Tiefenpsychologie / Psychoanalyse bei Angststörungen

In der Psychotherapie der Angststörungen dominieren heute Therapieangebote der Verhaltenstherapie.

Ausgehend von ursprünglichen Theorien von Sigmund Freud, der Angst zunächst in frei flottierende Ängste und eine Angsthysterie (entsprechend Phobien) unterteilte, postulierte Freud zunächst in der

Konfliktheorie

einen Anstau von "Triebenergie" durch einen ungelösten Konflikt zwischen Treibimpulsen und strengem Gewissen als Ursache von Angst. Die aufgestaute Triebenergie sollte dann für das Auftreten von Angstsymptomen verantwortlich sein.

Später modifizierte Freud diese Ansichten in Richtung von einem

Traumamodell

(1923). Angst wäre demnach als eine Reaktivierung von Hilflosigkeitsgefühlen in einer als traumatisch erlebten Situation zu verstehen sein.

Modernere Theorien aus dem tiefenpsychologischen Spektrum wäre die Signalangsttheorie nach Basler und Hoffmann, die sich eigentlich nur unwesentlich vom Teufelskreis der Angst der Verhaltenstherapeuten unterscheidet. 1. Die Angstpatientin / Angstpatient kommt in eine stark belastende bzw. traumatisierende Situation und erlebt Gefühle der Hilflosigkeit

2. Dies führt zur Aktivierung von gefürchteten oder verbotenen Triebimpulsen im Sinne von Aggression oder Widerstand gegen Eltern etc

3. Diese Triebimpulse bzw. Energie ist aber mit den eigenen Normen bzw. Erziehung (internalisierte Normen und Werte) nicht vereinbar bzw. führt zu einem nicht lösbaren Konflikt

4. Die innere Anspannung steigt an, die Angstreaktion ist dann als ein Signal zu verstehen

5. Die Angstpatienten versuchen im Sinne von regressiven Tendenzen ein Ausweichen vor diesem Konflikt

Dabei werde aber eben in der frühen Kindheit (infantile Konflikte) nicht bewältigte Triebkonflikte re-aktiviert.

6. Die Anspannung steigt

7. Den Betroffenen stehen keine reifen Abwehrmechanismen zur Verfügung

-> Es kommt zum Auftreten der Angstsymptome