Start | Suche | Themen | Forum | Expertenrat | Neu | Login/out | Privat |
Abstrakt:
Dapoxetin Fachinformationen zum Antidepressivum Dapoxetin
Frage:
Was ist Dapoxetin
Antwort:
SSRI Dapoxetin
Dapoxetin gehört zur Gruppe der SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer bzw. Selective Serotonin Reuptake Inhibitor). Diese Wirkstoffklasse erhöht den Serotoninspiegel im Gehirn und wird daher klassischerweise als Antidepressivum bei Depressionen oder Angststörungen eingesetzt. Dapoxetin setzt sich von der standardmäßigen Indikation der SSRI ab und ist zugelassen als einziges Medikament zur Behandlung von Ejaculatio Praecox (vorzeitige Ejakulation).
Zusammensetzung
Dapoxetin hydrochlorid ist je nach Dosierung (30 mg, 60 mg) in zwei verschiedenen Mengen enthalten. Sonstige Bestandteile dieses SSRI sind:
Hypromellose
Eisen (III) hydroxid oxid x-Wasser
Eisen (II,III) oxid
Croscarmellose (Natriumsalz)
mikrokristalline Cellulose
Triacetin
Titan dioxid
Silicium dioxid (hochdispers)
Magnesium stearat auf pflanzlicher Basis als auch Lactose (1-Wasser).
Grafik: meds4all
Indikationen
Dapoxetin eignet sich zur Behandlung von vorzeitiger Ejakulation (Ejaculatio praecox, IELT von weniger als zwei Minuten). Sollte nach einer sexualmedizinischen Beratung von Männern zwischen 18 und 65 Jahren keine Besserung eintreten, ist dieses verschreibungspflichtige Arzneimittel angezeigt. Dies trifft vor allem dann zu, wenn Patienten hohen Leidensdruck empfinden.
Wirkungsweise
Dapotexin ist ein Serotonin Wiederaufnahmehemmer, der die IELT (Ejakulations-Latenzzeit) verlängert und gleichzeitig der Ejakulationsreflex verzögert. Das Medikament gilt als erster SSRI zur Behandlung vorzeitiger Ejakulation. Die Wirkung tritt circa ein bis drei Stunden ab dem Zeitpunkt der Einnahme ein.
Die Ejakulation gilt als Endprodukt einer Kooperation zwischen physischen als auch psychischen Reizen auf neuronaler Ebene, wobei Serotonin als Nervenbotenstoff eine besondere Rolle spielt. Alle Nervenbahnen des vegetativen Nervensystems, welche durch diesen erregt werden, wirken sich hemmend auf den Samenerguss aus.
Durch die Einnahme des SSRIs Dapotexin erfolgt eine Blockierung der Serotonintransporter und verhindert auf diese Weise, dass der Botenstoffe von seinen Rezeptoren (Bindungsstellen) direkt am Wirkort entfernt werden kann. Folglich steigt die Serotoninkonzentration im Gehirn an und verzögert damit den Samenerguss.
Die Ergebnisse der Zulassungsstudien zeigen, dass eine Verlängerung der Zeit bis zur Ejakulation um 300% möglich ist. So konnte die IELT von anfangs 0.9 Minuten auf 2.8 bis 3.3 Minuten verlängert werden. Auch weitere Studien können Werte von etwa 3 Minuten ermitteln, wobei eine Plazebo-Gabe lediglich eine Verbesserung um eine Minute erzielt wird.
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Ähnlich wie bei anderen SSRI verursacht dieses Arzneimittel in einigen Fällen unerwünschte Begleiterscheinungen. Die häufigste Nebenwirkungen von Dapotexin ist Übelkeit. Sie tritt bei circa 2,2 % aller Behandelten auf. Zudem gilt das Auftreten von Schwindel bei 1,2 % der Männer als Grund für einen Therapieabbruch. Darüber hinaus kann das zentrale Nervensystem (ZNS) ungünstig beeinflusst werden. Dies ist erkennbar an häufigen Nebenwirkungen wie Unruhe, Müdigkeit und Unruhe. Gelegentlich kommt es dabei auch zu unerwünschten Effekten wie Denkstörungen, Schwindel, Stimmungsveränderungen oder Synkopen.
Zudem beeinflusst das Medikament im Einzelfall die Sinnesorgane und es kommt zu Sehstörungen oder Tinnitus. Eine abrupte Beendigung der Einnahme von Dapoxetin führt vereinzelt zu Entzugserscheinungen. Des Weiteren treten bei der Anwendung in Einzelfällen erektile Dysfunktionen (Impotenz) auf. Zur Prävention von Kreislaufproblemen verschiedener Art ist es wichtig, auf den Konsum von Alkohol während der Anwendung zu verzichten.
Gegenanzeigen
Nicht einzunehmen ist Dapoxetin bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff oder sonstige Inhaltsstoffe. Patienten mit:
Herzerkrankungen, wie beispielsweise Herzinsuffizienz Herzmuskelschwäche (NYHA-Klasse II-IV)
Reizleitungsstörungen am Herz oder Herzklappenerkrankungen
Leberfunktionsstörungen von mäßiger bis schwerer Ausprägung
Krampfanfällen oder instabiler Epilepsie
sollten auf dieses Arzneimittel verzichten. Dies gilt auch bei bekannten psychiatrischen Erkrankungen wie beispielsweise bipolaren Störungen, Manie, Schizophrenie oder Depressionen.
Zu weiteren Ausschlusskriterien zählen:
schwere Nierenfunktionsstörung
diagnostizierter Blutdruckabfall (orthostatische Hypotension) bei verschiedenen Körperlageveränderungen oder beim Aufstehen
genetische veranlagte, langsame Verstoffwechselung von CYP2D6
Darüber hinaus eignet sich dieser Wirkstoff nicht für Männer, die jünger als 18 Jahre und älter als 65 Jahre sind.
Weitere Informationen zum SSRI Dapoxetin:
Beipackzettel
Medikamenten Information
Zulassungsstudie
Gegenanzeigen
Kontakt: |