Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Adipositas : Einteilung nach Body-Mass-Index von Übergewicht / Adipositas

Geschrieben von: Dr. Martin Winkler
Klinik Lüneburger Heide
Kompetenzzentrum für Essstörungen
Am Klaubusch 21
29549 Bad Bevensen
Erstfassung: 18 Sep 2004. Geändert: 09 Mai 2006.

Abstrakt:

Uebergewicht und Adipositas in Abhängigkeit vom Body-Mass-Index

Frage:

Wie teilt man Übergewicht / Adipositas heute ein ?
Wann spricht man von einer Adipositas mit Krankheitswert?
Was ist der Unterschied zwischen Übergewicht und Adipositas?

Antwort:

Übergewicht und Adipositas werden heute üblicherweise in Abhängigkeit nach dem Body-Mass-Index (BMI) eingeteilt. Hiernach richtet sich dann auch das relative Risiko für weitere Krankheiten und therapeutische Empfehlungen.

Der Body-Mass-Index ergibt sich aus dem Körpergewicht (in Kilogramm) geteilt druch die Körpergrösse (m) zum Quadrat. Einfacher können Sie hier den Body-Mass-Index bestimmen.Body-Mass-Index berechnen

Untergewicht Ein Body-Mass-Index unter 18,5 gilt als Untergewicht.

Normalgewicht liegt bei einem BMI zwischen 18,5 und 24,9 vor.

Übergewicht / Prä-Adipositas wird bei einem BMI zwischen 25-29,9 festgestellt. Das allgemeine Krankheitsrisiko ist leicht erhöht.

Ob eine Behandlung erforderlich ist, richtet sich u.a. nach dem Vorliegen von

Adipositas, Schweregrad 1 BMI von 30-34,9 mit mittelgradig erhöhtem Gesundheitsrisiko

In diesem Fall ist immer eine Behandlung angezeigt. Nach dem Klassifikationsschema ICD 10 spricht man von einer Adipositas durch übermässige Kalorienzufuhr (E66.0) wobei es aber durchaus auch andere Ursachen (z.B. Arzneimittel-induzierte Adipositas, Adipositas bei alveolärer Hypoventilation = Pickwick-Syndrom) oder andere Ursachen in Frage kommen. Primär wird man neben der Ernährungsberatung und Umstellung des Essverhaltens an Bewegungstherapie (Sport), sowie ggf. medikamentöse Möglichkeiten denken.

Adipositas, Schweregrad 2 BMI zwischen 35 und 39,9 mit stark erhöhtem Gesundheitsrisiko

Nach den derzeitigen Behandlungsempfehlungen wird man bei Vorliegen von beträchtlichen Begleiterkrankungen auch chirurgische Behandlungsmöglichkeiten (Magenband, Operationen) erwägen.

Adipositas, Schweregrad 3 Extrem erhöhtes Gesundheitsrisiko!!!

In diesem Fall wird man neben den zuvor genannten Therapieoptionen sicher auch eine intensive stationäre psychotherapeutische Behandlung empfehlen, ggf. auch operative Therapieansätze anbieten müssen.