Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Depressionen und Vitamin D Mangel

Geschrieben von: Dr Martin Winkler
Erstfassung: 2013-10-26. Geändert: 2013-10-26.

Abstrakt:

Depression und Vitamin-D-Mangel Auswirkungen von Vitamin-D auf die Psyche und Gesundheit.

Frage:

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Vitamin-Mangel und Depressionen ?
Kann ein Vitamin-D-Mangel zu Depressionen führen ?
b

Antwort:

Eigentlich gibt es bei uns keine Vitamin-Mangel-Zustände, die man nicht durch eine mehr oder weniger ausgeglichene Ernährung vermeiden bzw. ausgleichen könnte.
Das "Lichtvitamin" Vitamin D wird nun in aller Regel eher mit dem Knochenstoffwechsel in Verbindung gebracht. Daneben scheint ein Vitamin D - Mangel auch mit einer erhöhten Infektanfälligkeit und sogar auch einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen in Verbindung gebracht.
So ganz sicher ist man sich da wohl immer nicht, da möglicherweise Interessen der Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln da mit dahinter stehen könnten.
Die Fachgesellschaften für Ernährung verweisen aber übereinstimmend darauf, dass durch eine normale Ernährung in unseren Breitengraden ein Vitamin-D-Mangel nicht zu vermeiden ist. So viel Fisch bzw Milchprodukte oder bestimmte Pilze kann man gerade als dunkel pigmentierter Norddeutscher gar nicht in den Herbst- und Wintermonaten zu sich nehmen. Und nur die wenigsten Mitmenschen werden in den Herbst-und Wintermonaten in die Sonne zum Urlaub entfliehen können.
Bei älteren Menschen in Altersheimen ist schon eine Empfehlung im Umlauf, das alle Bewohner quasi routinemässig mit einem Vitamin-Ersatz behandelt werden sollten.
Eine Studie aus dem Jahr 2012 untersuchte nun in einer sog. Metastudie den Einfluss von Vitamin D auf Depressionen. Besonders bei Frauen mit einer sog. mittelgradigen bis schweren depressiven Störung zeigte sich dabei ein Zusamenhang zwischen Depression und Vitamin-Mangel. Und die Gabe von Vitamin D führte sogar zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik.
Bisher wird der Vitamin D Spiegel nicht routinemässig bestimmt. Werte unter 60 bzw. 40 ng gelten aber als bedenklich. Wir hatten vor wenigen Tagen eine Patientin, die einen Wert unter 9 hatte. Nun behandeln wir natürlich Patienten und keine Laborwerte, aber dies war dann doch so, dass wir eine medikamentöse Behandlung mit einem Vitamin-Präparat einleiteten.
Hier gibt es wiederum unterschiedliche Meinungen. Die Fachgesellschaften sprechen zwischen 1000 und 2000 (in Einzelfällen 4000) IE als tägliche Einnahme-Empfehlung