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Antidepressiva - anticholinerge Eigenschaften (Mundtrockenheit, Engwinkelglaukom, Harnentleerung, Sehstörungen, Verwirrtheit, Obstipation, Herzrhythmusstörungen)

Geschrieben von: Dr. Martin Winkler
Erstfassung: 09 Jan 2004. Geändert: 09 Jan 2004.

Abstrakt:

Was sind anticholinerge Nebenwirkungen von tricyclischen Antidepressiva?

Frage:

Welche Antidepressiva haben anticholinerge Nebenwirkungen (Mundtrockenheit, Glaukom, erhöhter Augendruck, Harnentleerungsstörung, Verstopfung, Verwirrtheit)?
Was sind anticholinierge Nebenwirkungen von Antidepressiva?

Warum habe ich eine Mundtrockenheit bei der Einnahme von Amitriyptilin?

Antwort:

Einige (meist ältere sog. tricyclische) Antidepressiva haben sogenannte anticholinerge Eigenschaften, die durch die Wirkung des Medikamentes an speziellen Rezeptoren (muscarinerge Rezeptoren) ausgelöst werden. Besonders starke entsprechende Eigenschaften haben die Wirkstoffe :

Zu den wesentlichen unerwünschten Nebenwirkungen hierdurch gehören :

In sehr seltenen Fällen können (besonders bei Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten) schwerwiegendere Beschwerden wie Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen oder sogar ein Delir (zentrales anticholinerges Syndrom entstehen)

Als Kontaindikationen (Gegenanzeige) für die Behandlung mit einem anticholinergen Medikament gelten:

In aller Regel bestehen zusätzlich Kontaindikationen bei Krampfanfällen oder Schwangerschaft und Stillzeit. Da die viele der tricylischen Antidepressiva einen sedierenden Effekt haben (d.h. müde machen können), bestehen zusätzlich Einschränkungen der Fahrtüchtigkeit bzw generell beim Einsatz von Maschinen etc.

ACHTUNG : Diese Übersicht ist sicherlich nicht vollständig. Besprechen sie etwaige unerwünschte Wirkungen der Medikamenteneinnahme unbedingt mit ihrem Arzt und Apotheker!