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Abstrakt:
Seroquel und Olanzapin können zu einer Gewichtszunahme führen. Wie sollte man bei einer Gewichtszunahme unter atypischen Neuroleptika vorgehen
Frage:
Ich soll ein atypische Neuroleptikum (Seroquel) nehmen und habe Probleme mit dem Gewicht. Macht Seroquel oder Zyprexa dick ?
Antwort:
Häufig ist eine Steigerung des Appetits zu beobachten, wenn man diese atypischen Neuroleptika einnimmt. Zudem wird der Antrieb bzw. auch die Wachheit eben (besonders in der Anfangsphase) etwas reduziert, so dass weniger Bewegung sicher auch zur Gewichtszunahme beitragen kann.
Sollte man nun auf die Einnahme von Seroquel oder Olanzapin deshalb verzichten ?
Hier müssen Sie offen mit dem behandelnden Arzt sprechen. Nach meiner Einschätzung sollte dies unbedingt ein Facharzt für Psychiatrie sein. Es kommt auf die spezielle Indikation für die Einnahme der atypischen Neuroleptika an. Seroquel wird beispielsweise sowohl für die Behandlung einer (akuten oder chronischen) Psychose aus dem Formenkreis der Schizophrenie bzw. auch schizoaffektiver Störungen eingesetzt, aber eben auch bei manisch-depressiven Störungen. Hier überwiegt in aller Regel der therapeutische Nutzen weit über die Nebenwirkung. Selber die Medikation abzusetzen aus Angst vor einer Gewichtszunahme würde fast unweigerlich einen Rückfall der psychotischen oder manisch-depressiven Symptomatik bedingen. Allerdings kann man eben über medikamentöse Alternativen sprechen (z.B. Risperidon, Amisulprid, Aripiprazol)
Allerdings werden Medikamente wie Seroquel zunehmend auch bei chronischen Depressionen verwendet. Hier würde ich dann ebenfalls über andere Behandlungsoptionen sprechen, wenn die Gewichtszunahme nachweislich im Zusammenhang mit der Neuroleptikaeinnahme steht.
Abraten würden ich (als Arzt in einer Fachklinik für Essstörungen) davon, Seroquel oder Olanzapin mit dem Ziel der Gewichtssteigerung beispielsweise bei Patientinnen mit Magersucht oder bei Appetitmangel einzusetzen. Das geht häufig schief bzw. rechtfertigt nun sicher nicht die Verwendung eines Neuroleptikums.
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