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Abstrakt:
Rückfallprophylaxe bei rezidivierenden Depressionen und Bipolarer Störung
Frage:
Wann kann eine Langzeittherapie mit Medikamenten bei Depressionen erforderlich werden? Was ist eine Phasenprophylaxe bei rezidivierenden Depressionen?
Antwort:
Letztlich bedeutet dies, dass man auch über das Abklingen der akuten Depressionsphase eine Medikation einnimmt, um so das Auftreten bzw. den Schweregrad späterer Phasen positiv zu beeinflussen.
Unter einer Langzeitbehandlung lässt sich das Risiko für das erneute Auftreten einer depressiven Störung in etwa halbieren. Auch wenn eine erneute Depression auftritt, so ist die weitere Medikamenteneinnahme sinnvoll, da häufig der Verlauf viel leichter und kürzer ist! Zur Rückfallprophylaxe kommen grundsätzlich folgende Möglichkeiten in Betracht. Die gängigsten Methoden sind:
Lithium ist zwar ein körpereigenes Salz, zeigt jedoch gerade bei rezidivierenden (wiederkehrenden) Verlaufsformen depressiver Erkrankungen eine Schutzfunktion. Die vorbeugende Wirkung dieser Substanz ist wissenschaftlich sehr genau belegt, die klinisch Erfahrung ist ausgesprochen positiv, da auch ein Schutz vor Selbstmordversuchen durch diese Substanz gegeben scheint. Ein gewisser Nachteil stellen regelmässige Blutuntersuchungen des Wirkspiegel dar, da bei zu hohen Dosierungen unerwünschte Wirkungen auftreten können.
Dieses Medikament (Handelsnamen z.B. Tegretal oder Timonil) ist eigentlich zur Behandung von Epilepsien bekannt. Aber auch bei Depressionen mit rezidivierendem Verlauf profitieren viele Patienten sehr von einer entsprechenden Behandlung. Carbamazepin ist gerade bei bipolaren Störungen (manisch-depressive Störung) gut wirksam. Auch hier wird man regelmässige Wirkspiegelkontrollen empfehlen, die unerwünschten Wirkungen der Therapie sind jedoch gut tolerabel.
Auch dieses Medikament ist eigentlich ein Medikament bei Anfallsleiden. Es konnte jedoch besonders bei manisch-depressiven Erkrankungen eine Phasenprophylaxe gezeigt werden, so dass viele Patienten eine sehr gute Wirksamkeit angeben. Häuig wird man derartige Medikationsansätze mit der weiteren Gabe eines Antidepressivum kombinieren.
Einem Teil der Patienten empiehlt man, auch nach Abklingen der akuten Depression eine weitere Medikamenteneinnahme eines Antidepressivum (ggf. in leicht geringerer Dosierung). Dies scheint bei chronisch verlaufenden Depressionen besonders wirksam zu sein. Andererseits kann im Einzelfall bei besonders empfindlichen Personen die Einnahme eines Antidepressivum auch zum Auslösen von manischen Episoden führen. Es ist daher ausgesprochen wichtig mit dem behandelnden Arzt über die unterschiedlichen Prophylaxemöglichkeiten zu sprechen.
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