Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Reizbarkeit und Depressionen

Geschrieben von: Dr. Martin Winkler
Erstfassung: 02 Apr 2007. Geändert: 09 Apr 2007.

Abstrakt:

Depressionen können häufig mit Reizbarkeit, aggressivem Verhalten und Stimmungsschwankungen einhergehen. Eine spezielle Behandlung kann hierbei erforderlich werden.

Frage:

Welche Behandlung ist bei Depressionen mit Reizbarkeit und aggressivem Verhalten sinnvoll?

Antwort:

Depressionen und Aggressivität

Nicht selten findet man im Rahmen einer depressiven Symptomatik langanhaltende (und zumeist auch schon vor der eigentlichen Phase der Depression) bestehende innere Anspannung, Angst vor aggressivem Kontrollverlust und leichte Genervtheit bei geringen Anlässen. Psychiater sprechen dann auch von einer Dysphorie, die einen Zustand der Gereiztheit und Niedergeschlagenheit meint.

Eine derartige emotionale Labilität ist zumeist nicht allein auf die klinische Symptomatik der Depression zurückzuführen, sondern wahrscheinlich besser durch eine vorbestehende Veranlagung bzw. Persönlichkeitskonstitution zu erklären.

Daher kann es sinnvoll sein, dies in der Behandlung besonders zu berücksichtigen.

Eine neue Studie untersuchte dabei die Kombination eines überlicherweise zur Behandlung von Depressionen eingesetzten Antidepressivum mit einem Medikament, dass sonst zur Behandlung von manisch-depressiven Erkrankungen (oder Krampfanfällen) verwendet wird.

Bei vorliegen von aggressiven Symptomen wird man als Psychiater dabei zunächst einen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer als Mittel der ersten Wahl empfehlen, da hier gute Ergebnisse bei Impulskontrollproblemen beschrieben sind. Diese Medikation wurde mit Valproinsäure kombiniert.

Die Ärzte aus Italien fanden nun bei 35 ambulant behandelten Patienten mit einer Depression und erheblichen Wutkontrollproblemen, Reizbarkeit und Aggressivität gute Ergebnisse in einer über 12 Wochen gehenden Studie.

80 Prozent der Behandelten konnten so eine deutliche Verbesserung der Depressionen und der Aggressivität erzielen.