Start | Suche | Themen | Forum | Expertenrat | Neu | Login/out | Privat |
Abstrakt:
Lithium Therapie und Prophylaxe bei bipolaren Störungen und rezidivierenden Depressionen
Lithium wurde ursprünglch für die Behandlung der Manie eingeführt. Die Hauptanwendung besteht aber ind er Prophylaxe = Schutz vor einem Rückfall bei bipolaren Störungen (oder schizoaffektiver Störungen) und bei schwer verlaufenden rezidivierender depressiver Störungen. Hier wird speziell bei bestehender Selbstmordgefährdung (Suizidalität) bzw. unzureichendem Ansprechen auf ein Antidepressivum die Gabe von Lithium im Sinne einer sog. Lithiumaugmentation empfohlen.
Damit ist gemeint, dass Lithium in Ergänzung zum Antidepressivum (hier besonders dann SSRI) hilreich sein soll.
Lithium wird als Tablette bzw Kapsel geschluckt und dann aus dem Magen-Darm-Trackt aufgenommen. Damit werden etwa 1-3 h nach der Einnahme maximale Serumspiegel erreicht.
Lithium wird über die Niere ausgeschieden, so dass bei Nierenfunktionsstörungen eine besondere Vorsicht notwendig ist.
Die sog. Lithiumclearance ist grob geschätzt 20 Prozent der Kreatininclearance. Bei älteren Patienten ist so bereits mit niedrigen Tagesdosen das Erreichen des angestrebten Serumspiegels zu erwarten. Nach 4-5 Tagen ist ein Steady-State = gleichmässiger Serumspiegel erreicht. Kontrollen des Lithium-Spiegels nach Dosisänderungen machen daher auch erst nach 5 Tagen nach Erhöhung Sinn.
Für die Akutbehandlung möchte man einen Lithium-Spiegel von 0.5-1.2 mmol/l erreichen. Für die Rückfall-Prophylaxe reichen in der Regel 0.5 bis 0.8 mmol/l. Da die Nebenwirkungen erheblich mit der Dosis zunehmen, versucht man möglichst eine Überdosiserung zu verhindern.
Für die wirksame Behandlung sollten die Tabletten möglicht jeweils zur selben Zeit erfolgen. Hat man einmal eine Einnahme vergessen, so sollte erst am nächsten Tag die nächste Lithium-Einnahme erfolgen. Ein Ausgleich der vergessenen Dosis am selben Tag könnte zu einer Überdosierung mit erheblichen Risiken führen !
Gerade bei Lithium ist häufig erst nach mehreren Monaten eine volle Wirkung zu beobachten. Daher sollte nicht vorschnell eine Medikation beendet werden, wenn zunächst noch keine Stabilisierug bzw. nur unzureichende Effekte erreicht werden.
Kontakt: |