Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Buspiron (Buspar) bei Angststörungen

Geschrieben von: Martin Winkler. Ins Deutsche übersetzt von Karin Austen.
Erstfassung: 22 Jul 2008. Geändert: 17 Jul 2009.

Abstrakt:

Buspiron ist ein angstlösender Wirkstoff, der einen anderen Wirkmechanismus hat als gewöhnliche Benzodiazepine oder angstlösende Medikamente.

Frage:

Was ist Buspar (Buspiron)?

Antwort:

Buspiron ist ein angstlösender Wirkstoff, der einen anderen Wirkmechanismus hat als gewöhnliche Benzodiazepine oder angstlösende Medikamente. (kein GABA-Effekt). Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht bekannt. Buspiron scheint bestimmte Serotoninrezeptoren (5-HT1a) zu beeinflussen, die möglicherweise Auswirkungen auf Angstsymptome haben.

Anders als die meisten angstlösenden Wirkstoffe hat Buspiron keine sedierende Wirkung. Da es nicht abhängig macht und keinen Gewöhnungseffekt hat, ist es auch für Patienten geeignet, die schon einmal von bestimmten Substanzen abhängig gewesen sind.

Die empfohlene Anfangsdosis ist 5mg (3x täglich). Die Dosis kann durch eine Erhöhung alle 2-3 Tage auf bis zu 60mg pro Tag angehoben werden. Die normale klinische Dosis liegt bei 20-30mg am Tag.

Buspiron sollte nicht mit MAO-Hemmern kombiniert werden.

Bitte trinken Sie während einer Behandlung mit Buspiron keinen Alkohol und nehmen Sie keine beruhigenden Medikamente ein.

Die meisten kontrollierten Untersuchungen zur Wirksamkeit von Buspiron sind mit Patienten, die an einer generalisierten Angststörungen (GAS) leiden, durchgeführt worden. Viele Patienten leiden gleichzeitig auch an depressiven Symptomen. Da Buspiron eine antidepressive Wirkung hat, ist es für eine gewisse Gruppe von Patienten eine gute Wahl. Allerdings zeigt die klinische Erfahrung, dass es lange dauert, bis ein ausreichender Effekt erreicht ist. Manche Patienten tolerieren mögliche Nebenwirkungen nicht oder sind mit der Medikation nicht zufrieden, weil sie keinen sofortigen Effekt auf die Angstsymptome hat. Erst nach 7-14 Tagen kann die angstbekämpfende Wirkung beurteilt werden.

Häufige Nebenwirkungen sind Störungen des zentralen Nervensystems wie Schwindel, Schlaflosigkeit, Benommenheit oder Kopfschmerzen. Manche Patienten verspüren auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit. Obwohl keine sedierende Wirkung zu erwarten ist, zeigen manche Patienten Müdigkeitssymptome.

Sie sollten Ihren Arzt aufsuchen, wenn Sie Nebenwirkungen wie Muskelkrämpfe, Zuckungen im Gesicht oder unkontrollierte Zungenbewegungen bemerken. Diese sind jedoch sehr unwahrscheinlich!

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