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Abstrakt:
Was ist eine Benzodiazepinabhängigkeit Was sind typische Merkmale des Missbrauchs und Abhängigkeit von Benzodiazepinen (Schlafmitteln, Anxiolytika)?
Frage:
Was sind Symptome oder Merkmale einer Abhängigkeit von Benzodiazepinen (Tranquilizer)? Was sind Warnhinweise für eine Benzodiazepinabhängigkeit oder Toleranzentwicklung? Machen Schlaftabletten abhängig? Was ist Beikonsum von Benzodiazepinen? Was ist eine Benzodiazepinabhängigkeit
Antwort:
Benzodiazepines sind potentiell abhängig machende Medikamente: Eine psychologische und körperliche Abhängigkeit kann sich innerhalb einiger Wochen oder Monate des regelmäßigen oder wiederholten Gebrauches entwickeln.
Medikamentenabhängigkeit mit Benzodiazepinen ("Benzos")
Bei Patienten, die von ihrem Arzt Benzodiazepine verordnet bekommen haben (als Schlafmittel, gegen Ängste oder Anspannungen oder aus anderen Gründen wie z.B. Muskelschmerzen) können folgende Auffälligkeiten zur Entwicklung einer Dosiserhöhung (Toleranzentwicklung) bzw. Abhängigkeit (Suchtentwicklung) führen. Natürlich muss dies nicht zwangsläufig so sein, dennoch findet man eine deutliche Risikohäufung, wenn :
"Verordnete" Abhängigkeit von Schlafmitteln
Ein kleiner Teil der Patienten, die von ihren Ärzten Benzodiazepine erhalten, erhalten fälschlich von ihren Ärzten immer höhere Dosierungen. Sie können zunächst vielleicht ihren Arzt überzeugen, ihnen ein mengenmässig grösseres Präparat oder mehrere Packungen zu verordnen. Sollte dann dieses Limit erreicht sein, suchen sie weitere Ärzte oder Notdienste auf und versuchen hier, weitere Medikamente zu erhalten.
Manchmal findet man bei dieser Patientengruppe eine zusätzliche Alkoholproblematik. Sie greifen für gewöhnlich nicht zu Drogen, können aber durchaus mit dem Drogenmarkt in Kontakt kommen, wenn sie versuchen illegal Benzodiazepine auf der Strasse zu kaufen.
Kombinierter Missbrauch bei Polytoxikomanen / Beikonsum mit Benzodiazepinen
Der Beikonsum von Benzodiazepinen bei Drogen- oder Alkoholabhängigkeit ist ein zunehmendes Problem. Ein beträchtlicher Teil der Polytoxikomanen (30-90%) setzt auch Benzodiazepine ein. Die Süchtigen versuchen damit den "Kick" durch illegale Drogen noch zu erhöhen, teilweise aber auch die Entzugssymptome der anderen illegalen Drogen (Opiate, Barbiturate, Kokain, Amphetamine und Alkohol) zu bekämpfen. Ein Teil setzt Benzodiazepine dann auch ein, um eine zu sehr aufpuschende Wirkung (z.b. von Kokain oder Stimulanzien) zu dämpfen ("Downer").
Bei einem Teil der Patienten, die Benzodiazepine zum Alkoholentzug erhielten, kann sich ein Wechsel der Abhängigkeit hin zur Benzodiazepinabhängigkeit entwickeln und dann zu illegal erworbenen Tabletten greifen, wenn sie wieder rückfällig werden. Eher selten werden grössere Mengen von Benzodiazepinen allein verwendet, um ein Hochgefühl zu erzielen.
Der Beikonsum von Diazepam, Alprazolam, Lorazepam, Temazepam, Flunitrazepam oder anderen Benzodiazepinpräparaten wird nahezu weltweit beobachtet. Zumeist werden die Substanz als Tabletten geschluckt, jedoch zumeist in Dosierungen die weit über den theraeptisch üblichen Mengen liegen (z.b. 100 mg Diazepam pro Tag). Eher wenige Menschen spritzen Benzodazepine intravenös. Diese Hochdosis-Konsumenten entwickeln eine starke Toleranzentwicklung mit einer entsprechenden Dosissteigerung und häufig genug einer Abhängigkeitsentwicklung. Die Entgiftung dieser Patientengruppe kann erhebliche Probleme bereiten, da der Entzug sehr schwer verlaufen kann und unter Umständen Krampfanfälle auftreten könnten.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist vielleicht der Anteil dieser Patientengruppe noch eher gering, aber die zunehmende Verfügbarkeit durch Verordnungen von Benzodiazepinen führt eben auch zu einer leichteren Verfügbarkeit im illegalen Bereich. Derzeit sind wahrscheinlich mehr oder weniger erzwungene ärztliche Verordnungen, Diebstahl aber auch illegaler Import die wesentlichen Bezugsquellen.
Sozio-ökonomische Folgen des Benzodiazepinkonsums
Die Folgekosten des derzeigigen Langzeitgebrauchs von Benzodiazepinen sind ganz erheblich, auch wenn sie derzeit noch schwer abzuschätzen sind. Wesentliche Aspekte sind bereits aufgeführt worden. Aber es gibt noch eine ganze Reihe von weiteren Problemen, die man reduzieren könnte, wenn die Rezepte bzw. Verordnungen nur bei sorgfältiger Indikation abgegeben würden. Dennoch halten mehrere Ärzte an der Verordnung von Tranquilizern fest und die Patienten erhalten nur wenig konkrete Hilfe und Anweisungen hinsichtlich einer angemessenen Entzugsbehandlung.
Weiter Folgen der Benzodiazepinabhängigkeit sind u.a. :
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