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Abstrakt:
Ursachen der Angst mit praedisponierenden Faktoren und ausloesenden und aufrechterhaltenden Faktoren der Angst
Frage:
Wie entsteht eine Angststörunge wie die Panikstörung
Antwort:
Die Entstehung = Ätiologie von pathologischen Angststörungen sehen Psychotherapeuten heute als "multifaktoriell". Damit ist gemeint, dass sowohl körperliche Veranlagung wie auch biologische und psycho-soziale Faktoren bei der Entstehung und dann Aufrechterhaltung der Angststörung beteiligt sein können.
Das wird auch als
Durch Lebensereignisse oder aber eine Zuspitzung von ungünstigen Lebensbedinungen kommt es dann im Zusammenwirken mit der vorhandenen Veranlagung = Empfindsamkeit für eine mögliche Angstreaktion zu überschiessenden Angstreaktionen. Damit ist auch gemeint, dass es eben keine objektive Bedrohung in der Realität gibt.
Das Auftreten der Angstsymptome, die Bewertung als Gefahr und auch die ungünstigen Bewältigungsstrategien des Patienten bzw. Reaktionen in seinem Umfeld führen dann zu einer weiteren Verstärkung bzw. Aufrechterhaltung der Angst.
In der Psychotherapie der Angst unterscheiden die Therapeuten daher :
Angeborene Veranlagung = weitere Familienmitglieder mit Angst
hohe Sensibilität / Sensitivität (z.B. Hochsensible Menschen)
ggf. ADHS oder andere psychische Erkrankungen mit erhöhter innerer Anspannung bzw. Aktivierung des vegetativen Nervensystems
Elternhaus bzw. Umgebung mit einem eher angstverstärkenden bzw. überbehütenden Erziehungsstil (Lernen am Modell), Umbrüche in der Familie und Häufung von negativen Lebensereignissen in der frühen Kindheit bis hin zu traumatischen Kindheitserlebnissen
Lerntheoretisch geht man dann davon aus, dass negative Lernerfahrungen bzw. Traumatische Lernerfahrungen im Sinne einer Klassischen Konditionierung relevant sind.
Damit ist gemeint, dass man negative = angstauslösende Erfahrungen mit bestimmten Reizen = Stimuli gemacht hat
Häufig spielen nun weitere Faktoren wie Schlafmangel, zu viel Kaffee, Cola, Rauchen oder andere Drogen sowie ein unzureichender Trainingszustand bzw. eine vorausgehende Schwächung durch eine Erkrankung bei ersten Auftreten von Angst eine Rolle.
Fast immer besteht dabei eine schon längere anhaltende innere Alarmierung im Sinne von akutem oder chronischem Stress.
Sehr häufig ist dann eine innere Konfliktsituation bzw. ein nicht mehr tragbarer Belastungsfaktor (z.B. Konflikte am Arbeitsplatz, in der Beziehung, Abgrenzungsprobleme gegenüber Angehörigen der akute Auslöser für das Auftreten der Panikattacken bzw. Angstsymptome
.
Vermeidungsverhalten = operante Konditionierung
- Neigung zu verstärkter Selbstbeobachtung körperlicher Veränderungen
- hohes Anspannungsniveau im Rahmen von Konflikten / Entscheidungsproblemen , Belastungen
- Gedankenfehler bzw. katastrophisierende Bewertungen = angstmachende Gedanken und Phantasien
(Nennt man kogntive Verzerrungen bzw. dysfunktionale Kognitionen der Angst)
- Angst vor der Angst - Vereidung von angstauslösenden Situationen -> Anspannungsniveau steigt - Schonverhalten mit verminderter Belastbarkeit
- übermässige Rücksichtnahme durch Andere = Funktionalität der Angst
- Rückzug von anderen Menschen -> Depressive Entwicklung
Sehr häufig kommt es zu einer gewissen Überbeanspruchung des medizinischen Versorgungssystems durch wiederholte (unnötige) Arztkontakte. Leider ist im Rahmen der "Diagostik" dann mit neuen Verunsicherungen, ggf.auch Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen zu rechnen. Auch heute wird die Angststörung häufig von den Hausärzten oder Internisten nicht erkannt, was dann zu einer weiteren Chronifizierung der Angst führt.
Nur 20 Prozent der Angststörungen werden ohne Behandlung besser. Die allermeisten Angstprobleme werden jedoch eine Generalisierung bzw. Ausweitung auf andere Lebensbereiche zeigen. Leider ist dann neben den Einbussen der persönlichen und auch beruflichen Leistungsfähigkeit (und ggf. auch Mobilität) nicht selten eine Suchtentwicklung (Alkohol, Benzodiazepine als "Angstlöser" / Tranquilizer) zu beobachten.
Nicht selten ist dann auch eine depressive Entwicklung. Dabei ist die Abgrenzung von Angst und Depressionen in der gemischten Form eben auch entsprechend schwierig.
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